ROHSTOFFE

Brent-Ölpreis klettert über 70 Dollar

Entspannung im Handelsstreit und Syrien-Kriegsgefahr stützen Notierung

Brent-Ölpreis klettert über 70 Dollar

ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Dienstag über die Marke von 70 Dollar je Barrel geklettert. Die Notierung erreichte 70,48 Dollar. Am Abend wurde die Sorte für 70,12 Dollar gehandelt, ein deutlicher Anstieg von 2,5 % gegenüber dem Stand vom Montag. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 2,5 % auf 65,02 Dollar.Am Markt hieß es, die Kompromissbereitschaft, die der chinesische Präsident Xi Jinping in seiner Rede vom Dienstag hinsichtlich des Handelsstreits mit den USA gezeigt hat, wirke sich nach wie vor positiv aus. Xi hatte eine weitgehende Öffnung Chinas für ausländische Investoren versprochen und insbesondere auch eine deutliche Senkung der Einfuhrzölle vor allem auf Automobile. Verhandlungen gescheitert?Allerdings könnte sich die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit als verfrüht erweisen. So berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Verhandlungen zwischen den USA und China gescheitert seien. Zwar habe China eine Verkleinerung des Handelsbilanzüberschusses gegenüber den USA in Aussicht gestellt, sich aber geweigert, seine Initiative “Made in China 2025” aufzugeben, mit der das Reich der Mitte insbesondere die einheimische Technologieindustrie fördern möchte. Auf diesen Punkt legen die USA besonderen Wert. Händlern zufolge sorgt aber auch die stark gestiegene Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen in der Region rund um den Persischen Golf für höhere Ölpreise. So erwägen nun die USA, Großbritannien, Frankreich und US-Verbündete am Golf einen gemeinsamen Angriff auf Syrien. Russland als Verbündeter der syrischen Regierung hat derweil Angriffe auf US-Einheiten für den Fall nicht ausgeschlossen, dass russische Soldaten verletzt oder getötet werden. Zudem hat der Iran Israel mit Vergeltung für einen israelischen Luftangriff auf einen syrischen Militärflughafen gedroht, bei dem iranische Soldaten ums Leben gekommen sind. Am Dienstag verlegten die USA bereits mit Cruise Missiles ausgerüstete Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer, während die russische Luftwaffe ihre Patrouillenflüge im syrischen Luftraum stark ausweitete.Der Ölpreis war bereits vor zwei Wochen über die Marke von 70 Dollar geklettert, als Saudi-Arabien angekündigt hat, bis ins kommende Jahr hinein die eigene Förderung zu kürzen. Die dann von den USA gegen China verhängten Strafzölle hatten aber für eine deutliche Verbilligung des Energieträgers gesorgt. Aluminiumpreis steigt weiterDer Preis des Industriemetalls Aluminium ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit fünf Wochen geklettert. Die Notierung zog auf 2 157,50 Dollar je Tonne an. Später wurde das Metall dann für 2 150 Dollar gehandelt, ein Plus von 0,5 % gegenüber dem Stand vom Montag. Angetrieben wird der Aluminiumpreis durch eine weitere Runde von US-Sanktionen gegen Russland, die diesmal insbesondere auch den führenden russischen Aluminiumkonzern Rusal trafen.Mit Blick auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen kletterte der Goldpreis auf ein Wochenhoch von 1 341,50 Dollar je Feinunze. Analysten sagten, bei Ausbruch von Kampfhandlungen zwischen den USA und Russland sei noch mit einer sehr viel stärkeren Verteuerung des Edelmetalls zu rechnen.