Britische Zinskurve ist auch nach Inflationsdaten invers
kjo Frankfurt
Neue Inflationsdaten haben am britischen Bondmarkt für Steigerungen der Renditen gesorgt, die allerdings ihre Hochs nicht haben halten können. Dem Vereinigten Königreich macht mittlerweile eine zweistellige Inflationsrate zu schaffen. Im Juli wurde überraschend die Zehn-Prozent-Marke geknackt. Das setzt die Notenbank damit weiter unter Handlungsdruck. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 10,1% mehr als ein Jahr zuvor. Das ist der stärkste Anstieg seit Februar 1982. Ökonomen hatten damit gerechnet, dass die Teuerungsrate mit 9,8% noch einstellig bleiben würde – so wie im Juni, als die Verbraucherpreise um 9,4% zulegten. Die britische Notenbank befürchtet, dass die Wirtschaft in eine tiefe Rezession rutschen wird.
Ein ähnliches Bild lieferte der britische Staatsanleihemarkt ab. Die Renditen der Gilts zogen zwar an, zeitweise auch recht deutlich, aber die Zinsstrukturkurve, die vor einigen Tagen invers geworden war, behielt ihre Inversion bei. Damit signalisiert der Markt ebenfalls die Erwartung, dass die britische Wirtschaft in die Rezession abgleiten wird. Inverse Zinskurven gelten als verlässliches Konjunktursignal.
Die zehnjährige Gilt-Rendite kletterte von 2,13% auf 2,32% in der Spitze. Dann beruhigte sich die Situation aber wieder etwas. Im späten Handel lag der Satz bei 2,27%. Die zweijährige Gilts-Rendite sprang von 2,15% am Dienstag bis auf ein Hoch von 2,45%. Dann kam die Rendite später aber wieder auf Werte um 2,39% zurück.