Britisches Wahlergebnis setzt Pfund unter Druck

Dax zeigt sich fester - Palladium auf 16-Jahres-Hoch

Britisches Wahlergebnis setzt Pfund unter Druck

ku Frankfurt – Der unerwartete Ausgang der britischen Unterhauswahlen hat das britische Pfund deutlich unter Druck gesetzt. Gegenüber dem Greenback büßte Sterling rund 1,7 % auf 1,2734 Dollar ein. Der Euro verzeichnete ein Plus von 1,5 % auf 0,8784 Pfund. Gegenüber dem Dollar sackte das Pfund zeitweise auf den tiefsten Stand seit acht Wochen von 1,2635 Dollar ab. Der Euro kletterte gegenüber der britischen Währung sogar auf ein Siebenmonatshoch von 0,8859 Pfund.Dass die Reaktionen nicht noch ausgeprägter ausfielen, lag Händlern zufolge daran, dass sich zumindest vordergründig hinsichtlich der Regierungsbildung wenig ändert. Theresa May bleibt Premierministerin, nur dass sie sich für eine knappe parlamentarische Mehrheit auf eine kleine protestantische Partei aus Nordirland stützen muss. Labour-Chef Jeremy Corbyn bleibt einstweilen der Umzug in Downing Street Nr. 10 verwehrt.Eher gelassen wurde der Wahlausgang an der Londoner Börse gesehen. Der Leitindex FTSE 100 verzeichnete ein Plus von 1 % auf 7 527 Punkte. Marktteilnehmer führten dies zum einen darauf zurück, dass in dem Index viele Aktien von Unternehmen mit internationaler Ausrichtung zu finden sind, die weniger von der britischen Binnenkonjunktur abhängig sind. Zum anderen werde von einigen Investoren darauf spekuliert, dass nun der Brexit etwas weniger wahrscheinlich geworden sei. So forderten die Liberaldemokraten eine neue Brexit-Abstimmung. Wegen der unsichereren politischen Lage legte der eher auf die britische Wirtschaft ausgerichtete Mid-Cap-Index FTSE 250 nur minimal um 0,1 % auf 19 770 Zähler zu.Der Dax zeigte sich von der unsicheren politischen Zukunft Großbritanniens unbeeindruckt. Der Index kletterte um 0,8 % auf 12 816 Punkte. In der Spitze erreichte er 12 821 Punkte, womit ihn weniger als 60 Indexpunkte von seinem Allzeithoch von 12 878,60 Zählern trennten. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,6 % auf 3 586 Punkte zu.Der Preis des Edelmetalls Palladium sprang am Freitag um bis zu 7 % auf in der Spitze 914,70 Dollar je Feinunze. Dies ist der höchste Stand seit 16 Jahren. Am Markt hieß es, charttechnische Signale hätten eine hohe spekulative Nachfrage nach dem Metall ausgelöst, was Marktteilnehmer aus der Industrie dazu veranlasst habe, Short-Positionen zu schließen.Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude hat sich am Freitag erholt. Er stieg um 1,2 % auf 48,44 Dollar je Barrel. Händlern zufolge herrscht aber immer noch die Sorge vor, dass es dem Kartell Opec nicht gelingen könnte, den Angebotsüberschuss unter Kontrolle zu bringen. Seit dem 25. Mai hat der Brent-Ölpreis um rund 11 % nachgegeben.