Anleihemarkt

Bundrendite scheitert erneut an der 1-Prozent-Marke

Die zehnjährige Bundrendite ist erneut an der Marke von 1% gescheitert. Im Blick hat der Handel die morgige Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses.

Bundrendite scheitert erneut an der 1-Prozent-Marke

kjo Frankfurt

Zum Auftakt der neuen Handelswoche hat die zehnjährige Bundrendite einen erneuten Anlauf auf die Marke von 1% genommen, ist an dieser Hürde aber wieder gescheitert. Bis auf 0,97% ging es herauf nach 0,94% am Freitag. Im späten europäischen Handel lag die zehnjährige Bundesanleihe dann bei einer Rendite von 0,95%. Mehrfach hatte das zehnjährige Laufzeitensegment in den vergangenen Handelstagen einen Anlauf in Richtung von 1% unternommen. Ein Erreichen oder gar Überwinden dieser Marke war aber bisher ausgeblieben.

Im Blick haben die Anleger den in dieser Woche tagenden Offenmarktausschuss der US-Notenbank. Angesichts stark steigender Inflation setzt die Fed womöglich zum größten Zinssprung seit mehr als 20 Jahren an. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte jüngst, dass bei der morgigen Sitzung eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt „auf dem Tisch“ liege. Dies wäre die stärkste Straffung der geldpolitischen Zügel seit Mai 2000. Für die nächsten Monate erwarten Marktteilnehmer eine Serie weiterer kräftiger inflationsbedingter Leitzinserhöhungen.

Auch John Vail, Chief Global Strategist bei Nikko Asset Management, meint, dass angesichts des sprunghaften Anstiegs des von der Fed bevorzugt herangezogenen Beschäftigungskostenindex die Fed in dieser Woche wahrscheinlich eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte vornehmen wird. Zudem dürfte sie seiner Meinung nach andeuten, dass ein solcher Schritt in den nächsten Sitzungen sehr wahrscheinlich ist, es sei denn, es gebe wichtige Gründe, die eine rasche Verlangsamung des Anstiegs der Arbeits- und Verbraucherpreise erwarten ließen.