Bondmarkt

Bundrenditen legen Rückwärtsgang ein

Die Bundrenditen sind zum Wochenauftakt wieder gefallen. Zu aggressiv sei der jüngste Anstieg gewesen. Akteure erwarten nun eine moderatere Vorgehensweise der EZB bei der Inflationsbekämpfung.

Bundrenditen legen Rückwärtsgang ein

kjo Frankfurt

Die Renditen der Bundesanleihen sind zum Wochenauftakt gefallen. Marktteilnehmer vertraten zunehmend die Ansicht, dass die jüngsten Anstiege der Renditen zu stark ausgefallen sind. Der Markt habe eine zu aggressive Normalisierung der Geldpolitik seitens der EZB eingepreist, hieß es etwa bei Blue Bay Asset Management. Akteure gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges nun moderater bei der etwaigen Bekämpfung der Inflationsentwicklung im gemeinsamen Währungsgebiet vorgehen wird. Viele Akteure erwarten, dass es zu erheblichen wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch den Krieg kommen kann, je nachdem wie lange er dauern wird und wie heftig die Intensität noch ausfallen wird. Das sollte die EZB zu einem vorsichtigeren Taktieren bewegen, so die Einschätzung.

Die zehnjährige Bundrendite fiel am Montag bis auf 0,47%, nachdem sie in der Vorwoche noch bis auf 0,74% gestiegen war und damit den höchsten Stand seit Februar 2018 erreicht hatte. Marktakteure erwarten, dass die Renditen im zehnjährigen Laufzeitenbereich auf kurze Sicht in etwa auf den gegenwärtigen Levels bleiben werden. Am Nachmittag lag die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe bei 0,52% nach 0,56% am vorigen Freitag.

Enel trat im Pfund auf und brachte einen Sustainability-Linked Bond über 750 Mill. Pfund mit Fälligkeit April 2029. Das Papier ging zu einem Spread von 140 Basispunkten über den britischen Staatsanleihen an die Anleger. Die Orderbücher wiesen ein Volumen von mehr als 1,9 Mrd. Pfund auf. Die EU mandatierte für ihren nächsten Green Bond. Das Papier wird mit einer Laufzeit von 20 Jahren ausgestattet.