ROHSTOFFE

China-Ängste drücken Brent-Ölpreis

Rückgang der Importe des Landes erwartet - Aluminium-Notierung legt spürbar zu

China-Ängste drücken Brent-Ölpreis

ku Frankfurt – Hinweise auf eine konjunkturelle Abkühlung in China haben am Dienstag den Ölpreis stark unter Druck gesetzt. Die wichtigste Nordsee-Sorte Brent Crude verbilligte sich um 3 % auf 60,83 Dollar je Barrel. Das Tagestief markierte Brent sogar bei 60,57 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 3,2 % auf 52,09 Dollar nach.Am Montag hatte die chinesische Regierung bekannt gegeben, dass das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 28 Jahren gefallen ist. Am Dienstag warnte die nationale Entwicklungs- und Reformkommission als wichtigste Wirtschaftsplanungsinstanz in China davor, dass der konjunkturelle Druck auch den Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft ziehen werde. Am Tag zuvor war den veröffentlichten Makrodaten bereits zu entnehmen, dass die Arbeitslosigkeit im Reich der Mitte steigt.Zudem gibt es Hinweise auf einen nachlassenden Energiehunger Chinas. So sind im Januar die Flüssiggasimporte bereits deutlich zurückgegangen, und zwar auf 5 Mill. Tonnen nach einem Rekordwert von 6,4 Mill. Tonnen im Dezember. Dies meldet Refinitiv, ein Marktbeobachter, der die Bewegungen von Tankschiffen für Rohöl und Flüssiggas verfolgt. Bei den für Januar gemeldeten Flüssiggasimporten handelt es sich um den schlechtesten Wert seit rund einem Jahr.Was die Ölimporte Chinas betrifft, so lagen diese mit mehr als 10 Mill. Barrel pro Tag (bpd) im Dezember zwar auf Rekordniveau. Analysten gehen aber parallel zu Flüssiggas für 2019 von einem spürbaren Rückgang aus.Der Preis des wichtigsten Industriemetalls Kupfer hat am Dienstag leicht um 0,3 % auf 5 961 Dollar je Tonne nachgegeben. Nach Einschätzung von Händlern reagieren die Akteure damit auf die pessimistische Prognose des Internationalen Währungsfonds IWF hinsichtlich der globalen Konjunktur. Wie er am Montag bekannt gegeben hat, rechnet der IWF für 2019 nun mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,5 %. Bisher ging er von 3,7 % aus.Aluminium hat sich am Dienstag an der London Metal Exchange (LME) verteuert. Der Dreimonats-Kontakt legte um 0,9 % auf 1 868 Dollar je Tonne zu. Am Markt wird erwartet, dass die derzeit rekordhohe chinesische Aluminiumproduktion zurückgehen wird, da die Aluminiumhütten des Landes im Durchschnitt je produzierter Tonne Aluminium einen Verlust von 145 Dollar hinnehmen müssen.