IPO-Markt Hongkong

China-Tech traut sich wieder auf die Hongkonger Bühne

Im Hongkonger Primärmarkt stehen Börsenanwärter wieder Schlange. Beim IPO von Horizon Robotics greifen globale Fonds begeistert zu. Das Kursfeuerwerk bei der Erstnotiz hat sich allerdings rasch wieder erledigt.

China-Tech traut sich wieder auf die Hongkonger Bühne

China-Tech traut sich wieder
auf die Hongkonger Bühne

IPO von Horizon Robotics findet gewaltige Resonanz

nh Schanghai

Am Hongkonger Emissionsmarkt geht nach lange Durststrecke wieder etwas. Gewissermaßen als Lackmustest kann das Initial Public Offering (IPO) der chinesischen Horizon Robotics als vielversprechender Technologieanbieter auf dem Gebiet des autonomen Fahrens gelten. Nach gefühlt ewiger Zeit kommt damit im Hongkonger Primärmarkt wieder so etwas Tech-Flair auf. Seit dem vergangenen Jahr hatten sich im stark ausgedünnte Emissionsgeschehen praktisch nur Börsenneulinge aus konsumverwandten Sektoren mit wenig anspruchsvollen Bewertungsrelationen aufs Hongkonger Parkett getraut.

Risikoappetit neu geweckt

Die Ende September von einer Pekinger Stimulus-Offensive losgetretene Rally an Chinas Börsen hat schon einmal ausgereicht, um den Risikoappetit der Investoren zu wecken. Das verhindert peinliche Szenarien mit Aktienofferten, die trotz stark reduzierter Umfänge und gedrückter Preisspannen überhaupt keine Resonanz finden. Bei Horizon Robotics hatten die Emissionsbegleiter keinerlei Mühe, beim geplanten Umfang von 700 Mill. Dollar die Titel am obersten Rand der Preisspanne zu platzieren. Für die institutionelle Tranche sah man eine 14-fache Überzeichnung, beim für Retail-Investoren vorgesehenen Kontingent belief sich die Nachfrage gar auf das 34-Fache.

Leider nur ein Strohfeuer

Trotz des gewaltigen Nachfrageüberhangs kann nicht von einem sonderlich soliden Debüt gesprochen werden, da die Anleger in Hongkong blitzschnell wieder ausgestiegen sind. Beim Handelsdebüt am Donnerstag kam es zwar zum „Price Pop“, bei dem der Kurs zur Erstnotiz gleich mal um 28% über den Emissionspreis bei 3,99 HK-Dollar hüpfte. In der Spitze sprang die Notierung gar um 38% an, allerdings handelte es sich nur um ein Strohfeuer.

Zum Schlussgong am ersten Handelstag lag die Notierung bei 4,12 HK-Dollar nur noch um 2,7% vorn. Das vergleicht sich mit einer diesjährigen durchschnittlichen Performance für substanzielle IPO im Hongkonger Markt am ersten Handelstag von gut 6%. Am Freitag ging die Reise nochmals unten und sorgte dafür, dass die Titel zum Wochenende genau auf den Emissionspreis bei 3,99 HK-Dollar zurückgefallen sind.

Illustre Ankerinvestoren

Bei Horizon dürfte die Genugtuung überwiegen, mit dem Schritt aufs Hongkonger Parkett einen illustren Kreis von globalen Investoren angezogen zu haben. Neben der Fondsgesellschaft Baillie Gifford, die besonders kräftig zuschlug, haben Norwegens Staatsfonds, Wellington Management und nicht zuletzt auch die chinesischen Tech-Riesen Alibaba und Baidu partizipiert.

Einen Tag zuvor war mit dem Getränkekonzern China Resources Beverage, einem Ableger des Staatskonglomerats China Resources, ein wenn man so will klassischer Börsenneuling in Hongkong gestartet. Auch hier sah man zunächst einen flotten Start bei der Erstnotiz mit einem Anstieg von 15%. Allerdings ist auch hier die Begeisterung rasch verflogen. Am Freitag schlossen die Titel bei 15 HK-Dollar nur noch 3,5% über dem Begebungspreis.

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