Die Net Zero Asset Owner Alliance hat eine wichtige Ak­tualisierung ihres Zielsetzungsprotokolls veröffentlicht, mit der sie in der dritten Ausgabe des Dokuments den Geltungsbereich und die Abdeckung für ihre 84 Mitglieder erweitert. Die Emissionen eines Anlageportfolios machen in der Regel den größten Teil der Emissionen eines Vermögensinhabers aus. Das jüngste Protokoll erweitert dabei nun seine Methodik und verdeutlicht die Erwartungen an die Mitglieder. Es stellt sicher, dass sie sich auch kurzfristige Dekarbonisierungsziele setzen, um die langfristige Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf netto null bis 2050 zu erreichen.

Das jüngste Protokoll der Organisation zeigt, dass sich ihre Mitglieder nach wie vor entschlossen für einen Emissionspfad einsetzen, der die globale Erwärmung ohne oder mit geringer Überschreitung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt, so die Allianz.

„Zum ersten Mal enthält das Zielsetzungsprotokoll auch Leitlinien für die CO₂-Bilanzierung von Staatsanleihen, die für viele Vermögensverwalter eine wichtige Anlageklasse sind“, so der Versicherer. Die Alliance habe mit PCAF – Partnership for Carbon Accounting Financials – und dem Ascor-Projekt – Assessing Sovereign Climate-related Opportunities and Risks – zusammengearbeitet, um hierfür Klimabilanzierungs- bzw. Bewertungsstandards zu entwickeln. Investoren könnten die Methoden für einheitliches Vorgehen nutzen.

Zuletzt hätten sich Mitglieder der Alliance verpflichtet, Ziele für die Emissionsreduktion bei neuen gewerblichen Immobilienkrediten schrittweise einzuführen. Basis seien hier die nationalen 1,5-Grad-Celsius-Pfade des Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM) oder der weltweite 1,5-Grad-Celsius-Pfad des IPCC. Im Jahr 2024 sollen danach die Mitglieder auch über den Anteil des Portfolios berichten, der durch das Offenlegungsziel für neue Investitionen abgedeckt ist. „Die Alliance verbessert mit jeder Version des Zielsetzungsprotokolls dessen Tiefe und Umfang und setzt damit konsistent die Anforderungen der neuesten Klimawissenschaft um. Damit zeigen wir, dass die Arbeit hin zum Netto-null-Ziel möglich ist. Es ist eine Frage des Willens, dies zu tun. Wir beobachten, dass die realwirtschaftlichen Emissionspfade und die wissenschaftlichen Pfade zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius divergieren. Mit dem neuen Protokoll erhöht die Alliance die Erwartungen an ihre Mitglieder und fordert politische Entscheidungsträger und Unternehmen auf, sich stärker an den Vorgaben der Wissenschaft auszurichten“, so Günther Thallinger, Vorstandsmitglied der Allianz und Vorsitzender der Net Zero Asset Owner Alliance.