Dax erneut fester
wrü Frankfurt
Im Vorfeld der Zinsentscheidungen der Fed und der EZB haben sich die Anleger an den europäischen Aktienmärkten zurückgehalten. Viele institutionelle Investoren agieren noch immer vorsichtig. In der Börsenhistorie ist ein positiver Jahresauftakt wie im Januar mit einem Dax-Plus von 8,7% zwar eigentlich ein gutes Zeichen und deutet auf ein gutes Börsenjahr hin. Doch hat dieser Januar-Indikator zwar meist, aber nicht immer funktioniert. Fondsmanager Peter E. Huber, der im September die Aktienquote in seinem Mischfonds von 65% auf 75% hochgefahren hat, hat diese jetzt wieder auf 65% reduziert. Und Bernd Hartmann, Chefstratege der VP Bank, bezweifelt, dass der Markt wie erhofft direkt in ein äußerst anlegerfreundliches Umfeld zurückkehrt. Doch sei die aktuelle Rally eine der stärksten Bärenmarktrallys überhaupt.
Der Dax präsentierte sich vor dem Fed-Entscheid stabil und gewann 0,4% auf 15181 Punkte. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,2% auf 4174 Zähler.
Im Dax legten Deutsche Post 2,5% auf 40,35 Euro zu. Automobilaktien präsentierten sich freundlich. Mercedes-Benz Group gewannen 2,1% auf 69,60 Euro.
Hannover Rück hat mitgeteilt, für 2023 einen Nettogewinn von mindestens 1,7 Mrd. Euro zu erwarten. Aufgrund dieses eher zurückhaltenden Ausblicks ermäßigte sich der Kurs der Aktie um 5% auf 176,85 Euro. Die DZ Bank stuft die Hannover-Rück-Aktie weiterhin mit „Kaufen“ bei einem Kursziel von 209 Euro ein. Der Jahresüberschuss des Rückversicherers entspreche den Erwartungen, so Analyst Thorsten Wenzel. Der Ausblick habe etwas enttäuscht, sei aber wahrscheinlich konservativ. Munich Re gaben 1,3% auf 326,70 Euro ab.
Zum wiederholten Mal enttäuschte die Software AG mit ihrem Zahlenwerk inklusive Ausblick. So peilt das Softwareunternehmen für 2023 eine deutlich geringere operative Marge an als von den Analysten erwartet. Die Aktie verlor 14,7% auf 21,80 Euro.
Die Aktie von Teamviewer rutschte nach einem negativen Analystenkommentar um 5,5% auf 12,17 Euro ab. Hellofresh verloren 4,1% auf 21,27 Euro.
Hingegen gewannen Wacker Chemie 5,1% auf 145,45 Euro und Kion 4,5% auf 38,52 Euro. Erneut waren Sixt-Stämmegefragt, die um 3,9% auf 38,52 Euro vorrückten.
Rheinmetall konnte den erfolgreichen Vollzug melden und hat sich für den bereits angekündigten Zukauf über Wandelanleihen 1 Mrd. Euro am Kapitalmarkt geholt. Die Rheinmetall-Aktie, die am Vortag schwach war, gewann 2,5% auf 219,40 Euro.
Im SDax rückten Atoss Software nach einer Analystenempfehlung um 3,8% auf 168,60 Euro vor.