Aktienmarkt

Dax fällt deutlich zurück

Nach den Gewinnmitnahmen am Montag setzte der Dax am Dienstag seinen Abwärtstrend fort. Stark federn lassen mussten vor allem Reiseaktien wie Lufthansa, Fraport, MTU Aero Engines und Airbus.

Dax fällt deutlich zurück

ku Frankfurt

Nachdem der Dax am Montag mit seinem Allzeithoch von 15501 Punkten schwindelerregende Höhen erreichte und danach mit Gewinnmitnahmen zu kämpfen hatte, hat sich der Abwärtstrend am Dienstag fortgesetzt. Der deutsche Leitindex büßte 1,6% auf 15130 Punkte ein. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete ein Minus von 2% auf 3940 Zähler.

Laut Händlern zweifeln Anleger daran, dass die Unternehmen die hohen Anforderungen der Analysten in der beginnenden Quartalssaison erfüllen können. Insofern gebe es momentan Zurückhaltung bei weiteren Käufen. Außerdem belasteten die in vielen Ländern wieder auf dem Vormarsch befindliche Pandemie sowie die steigenden Anleiherenditen die Kurse. Letztere werden auch ein Hauptthema der Sitzung des geldpolitischen Rates der EZB am Donnerstag sein.

Dass sich die Pandemie als Belastungsfaktor am Aktienmarkt zurückgemeldet hat, wurde am Dienstag auch an den Kursreaktionen bei Reise- und Freizeitaktien deutlich. So verbilligten sich Lufthansa um 6,5% auf 10,09 Euro. Fraport gaben um 4,6% auf 49,63 Euro nach und Airbus um 4,6% auf 97,94 Euro. Die Titel des Flugtriebwerkherstellers MTU Aero Engines sackten um 3,9% auf 192,25 Euro ab.

Zooplus verzeichneten indes einen Kurssprung von 7,2% auf 269 Euro. Zuvor hatten die Analysten der US-Großbank J.P. Morgan das Kursziel für die Aktie von 225 auf 350 Euro angehoben. Die Pandemie beschleunige den Trend zum Onlinehandel, wovon der Anbieter von Heimtierbedarf profitiere.

Jenoptik hochgestuft

Zeitweise um mehr als 7% kletterten Jenoptik, nachdem die Analysten der britischen Großbank HSBC die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hochstuften. Nach Gewinnmitnahmen blieb davon allerdings nur noch ein kleines Plus von 1% auf 25,64 Euro übrig.

Stark unter Druck gerieten Tabakaktien. In London stürzten British American Tobacco um 7,6% auf 26,93 Pfund ab. Imperial Brands gaben um 7,3% auf 14,65 Pfund nach. Medienberichten zufolge er­wägt die US-Regierung eine Reduzierung des Nikotingehalts in Zigaretten und ein Verbot von Mentholzigaretten. Das Analysehaus Jefferies nannte die Kursreaktion überzogen.

Im frühen Handel an der Wall Street gaben Boeing um mehr als 4% nach. Das baldige Ausscheiden des Finanzchefs Greg Smith belastet die Aktie. Er galt eigentlich als Kandidat für die Nachfolge des umstrittenen Konzernchefs David Calhoun. Zudem kämpft der Flugzeughersteller mit neuerlichen technischen Problemen beim Volumenmodell 737 Max, die zu erneuten Verzögerungen bei der Auslieferung der Maschinen führen können.

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