Dax gibt leicht nach - Rekordhoch bleibt nah
Der deutsche Aktienmarkt ist mit leichten Kursverlusten in die neue Börsenwoche gegangen. Nach einem starken Freitag gab der Leitindex Dax am Montag im frühen Handel um 0,2 % nach auf 19.583 Zähler.
Am Freitag war der Dax auf den höchsten Stand seit Ende Oktober geklettert, zu einem Rekordhoch hatten lediglich rund 35 Punkte gefehlt. „Es sieht vieles danach aus, dass er nun in eine Jahresendrally münden könnte“, schrieb Analyst Martin Utschneider von Finanzethos mit Blick auf den Dax.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen sank am Morgen um ein halbes Prozent auf 26.185 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel noch etwas weiter zurück.
Von Vorsicht könnte am Montag die Haltung am Markt zur VW-Aktie geprägt sein. Denn zum Wochenbeginn wird in allen deutschen Werken die Arbeit befristet niedergelegt. Auf der Handelsplattform Tradegate gaben die Vorzugsaktien des Autobauers um gut ein Prozent auf knapp 80 Euro nach im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs am Freitag.
Analyst Philippe Houchois von der US-Investmentbank Jefferies hatte etwaige Belastungen aus einem Stellenabbau und einer Umstrukturierung bei Volkswagen auf 2,5 bis 4 Mrd. Euro geschätzt. Die entsprechenden Mittelabflüsse dürften in den kommenden beiden Jahren stattfinden, so der Experte in einer Studie. Nach Treffen mit dem Management der Wolfsburger habe er den Eindruck, dass es keinen „Plan B“ gebe als Alternative zu den Forderungen der Konzernführung.
Deutsche Anleihen: Kursgewinne zum Wochenstart
Deutsche Staatsanleihen sind am Montag mit Kursgewinnen in den Handel gestartet. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am Vormittag um 0,17 % auf 135,11 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel leicht auf 2,06 %.
Das politische Chaos in Frankreich treibt schon seit Tagen die Renditen in Frankreich in die Höhe. Die Rendite zehnjähriger französischer Staatsanleihen war angesichts der Unsicherheit zuletzt erstmals über das Niveau von entsprechenden griechischen Papieren gestiegen.
Im Streit um Frankreichs Haushalt setzt die rechtsnationale Marine Le Pen die konservative Regierung von Michel Barnier weiter unter Druck. Die Fraktionsvorsitzende der Partei Rassemblement National droht mit einem Misstrauensvotum, sollten ihre haushaltspolitischen Forderungen für das kommende Jahr nicht erfüllt werden.
Zu denen gehören unter anderem eine Neuberechnung der Renten. Die nächsten Tage könnten für die französische Regierung entscheidend sein.
Gewinne zum Wochenstart an Asien-Börsen
Die asiatischen Aktienmärkte sind am Montag mit Kursgewinnen in die neue Handelswoche gestartet. Rückenwind kam von den Rekordhochs an der Wall Street sowie positiven Konjunkturdaten aus China. In Tokio gewann der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,3 % auf 38 303,68 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 0,9 % höher bei 2704,97 Zählern. „Ohne den Kursrutsch bei Fast Retailing wäre der Nikkei stärker gewesen“, sagte Shuutarou Yasuda vom Finazanalyseunternehmen Tokai Tokyo Intelligence Laboratory. Die Aktie des Uniqlo-Mutterkonzerns verlor 2,45 %, nachdem Kritik in China an der Unternehmenspolitik bezüglich Baumwolle aus Xinjiang laut geworden war. Die Börse in Shanghai gewann 1,0 % auf 3360,38 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,7 % auf 3944,01 Punkte. In China erhielten die Aktien zusätzlichen Auftrieb durch einen positiven Wert des privaten Einkaufsmanagerindex, der die Stärke der offiziellen Daten vom Wochenende bestätigte.
Im asiatischen Devisenhandel stieg der Dollar um 0,6 % auf 150,63 Yen und der Yuan um 0,3 % auf 7,2646 Yuan. Der designierte US-Präsident Donald Trump warnte die BRICS-Staaten davor, den Dollar durch eine andere Währung zu ersetzen. Gegenüber der Schweizer Währung notierte er 0,4 % höher bei 0,8844 Franken. Gleichzeitig fiel der Euro um 0,5 % auf 1,0522 Dollar und gab um 0,1 % auf 0,9307 Franken nach.
An den Rohstoffmärkten legten die Ölpreise leicht zu. Unterstützung kam von der positiven Industriekonjunktur in China, dem zweitgrößten Ölverbraucher der Welt. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,5 % auf 72,23 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notierte 0,6 % fester bei 68,38 Dollar. Die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten, insbesondere zwischen Israel und dem Libanon, erhöhten die Unsicherheit an den Energiemärkten.
An der Wall Street hatten die Märkte am Freitag in einem verkürzten Handelsverlauf ihre Rekordjagd fortgesetzt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Plus von 0,4 % bei 44.910,65 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,6 % auf 6032,38 Punkte und der technologielastige Nasdaq stieg um 0,8 % auf 19 218,17 Stellen. Händler warten mit Spannung auf die Reden mehrerer US-Notenbanker in dieser Woche, darunter Fed-Chef Jerome Powell. „Es wird zwei Treiber für die Marktvolatilität in diesem Monat geben“, sagte Kyle Rodda von der Handelsplattform Capital.com. „Der erste ist nach wie vor der Einfluss von Trump, insbesondere künftige fiskalpolitische Entscheidungen und die wachsende Gefahr von Handelskriegen. Der zweite Faktor sind die geldpolitischen Maßnahmen der Fed in diesem Monat.“