Dax präsentiert sich freundlich
Mit Rückenwind aus New York ist der Dax am Montag mit Kursgewinnen in den Juni gestartet. Der deutsche Leitindex Dax zog im frühen Handel um 1% an und lag mittags 0,8% im Plus bei 18.638 Punkten. Dem folgte auch der MDax um 0,6% auf 26.887 Zähler nach oben nach oben. Der EuroStoxx 50 gewann bis mittags 0,6% auf 5.014 Punkte.
Für gute Vorgaben sorgt am Montag vor allem die späte Erholung an der Wall Street am Freitag. Nachdem Sorgen um die Profitabilität im Geschäft mit dem Boom-Thema Künstliche Intelligenz dort den S&P 500 am Freitag zunächst auf ein Dreiwochentief gedrückt hatten, konnte der marktbreite Index noch klar im Plus schließen. Auch die Nasdaq-Indizes holten zwischenzeitlich massive Verluste zum Ende hin auf.
Geprägt wird die Woche im Dax von der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Volkswirte gehen davon aus, dass die Notenbank nach ihrem Kampf gegen die hohe Teuerung mit Zinserhöhungen seit Mitte 2022 nun erstmals senken wird. Laut der Helaba ist eine Zinssenkung der EZB vollständig eingepreist und eher die Frage offen, wie kräftig der Zinssenkungszyklus ausfällt.
BVB-Aktie fällt zurück
Nach der Niederlage gegen Real Madrid im Endspiel der Champions League fiel die Aktie von Borussia Dortmund bis mittags deutlich um 7,1% auf 3,85 Euro zurück. Im Dax gaben Sartorius Vorzüge 1,9% auf 237 Euro ab.
Hingegen legten Heidelberg Materials bis mittags 2,2% auf 97,82 Euro und Hannover Rück 2,1% auf 233 Euro zu. Die Analysten der Deutschen Bank haben ihre Kaufempfehlung für Siemens bestätigt und ihr Kursziel für die Aktie von 195 auf 200 Euro erhöht. Siemens gewannen bis mittags 0,7% auf 177,48 Euro.
Traton, die bald vom SDax in den MDax aufsteigen dürften, gewannen bis mittags 3,5% auf 33,90 Euro.
Am Anleihemarkt gewann der richtungsweisende Bund-Future bis mittags 0,2% auf 129,62%.
Ölpreise geben leicht nach
Die Ölpreise haben am Montag mit leichten Abschlägen auf neue Entscheidungen des großen Erdölverbunds Opec+ reagiert. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 81,06 Dollar. Das waren 0,1% weniger als am Freitagabend.
Die gut zwanzig Förderstaaten des erweiterten Rohölkartells Opec+ halten ihr Angebot weiter knapp, sie wollen einige Produktionskürzungen aber perspektivisch auslaufen lassen. Sowohl die Opec-weiten Beschränkungen als auch ein Teil der zusätzlichen Kürzungen von acht Mitgliedern des Kartells wurden bis Ende 2025 verlängert. Letztere machen insgesamt 1,65 Millionen Barrel Rohöl aus.
Ein weiterer Teil der freiwilligen Beschränkungen von Ländern wie Saudi-Arabien oder Russland soll aber ab Oktober schrittweise auslaufen. Dabei handelt es sich um insgesamt 2,2 Millionen Barrel Erdöl.
Die Opec sendet mit ihrem Beschluss also eine zweigeteilte Botschaft: Sie hält einerseits ihre Förderung grundsätzlich knapp. Andererseits lässt sie einen Teil der Produktionsbeschränkungen über einen Zeitraum von zwölf Monaten auslaufen und signalisiert damit eine etwas lockerere Ausrichtung.