Finanzmärkte

Dax klettert auf ein Allzeithoch

Der deutsche Leitindex hat am Montag ein Rekordhoch markiert. Neue Zinssenkungshoffnungen und gute Konjunkturdaten aus China gaben dem Börsenbarometer den nötigen Schwung. Anleger hoffen nun darauf, dass dies nur der Startschuss für eine Jahresendrally am deutschen Aktienmarkt ist.

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Hoffnung auf Jahresendrally wächst – Delivery Hero verlieren zweistellig – Euro gibt nach

Der deutsche Leitindex hat am Montag ein Rekordhoch markiert. Neue Zinssenkungshoffnungen und gute Konjunkturdaten aus China gaben dem Börsenbarometer den nötigen Schwung. Anleger hoffen nun darauf, dass dies der Startschuss für eine Jahresendrally am deutschen Aktienmarkt ist.

tom Frankfurt

Angetrieben von der Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen in den USA und der Euro-Zone und von soliden Konjunkturdaten aus China ist der deutsche Leitindex am Montag auf ein Allzeithoch geklettert. Bis zum Abend stieg das Börsenbarometer um 1,6% auf 19.934 Zähler und damit deutlich über das Rekordhoch aus dem Oktober bei 19.675 Punkten. Der Dax ging mit seinem Tageshoch aus dem Handel. Der Weg in Richtung der runden Marke von 20.000 Punkten scheint nun frei und die von Marktbeobachtern prognostizierte Aktien-Rally zum Jahresende nimmt damit auch hierzulande Fahrt auf. Vor gerade mal zwei Wochen stand der Dax noch auf dem tiefsten Punkt seit Ende September, seitdem hat der Index aber bereits gut 5% zugelegt. Für das Börsenjahr 2024 steht mittlerweile ein Gewinn von fast 19% unter dem Strich.

Angesichts der zuletzt deutlich gefallenen Inflation setzen die Anleger darauf, dass die Notenbanken die Leitzinsen weiter senken und so die insbesondere in Deutschland lahmende Konjunktur ankurbeln. Auch Umschichtungen aus Frankreich nach Deutschland könnten ein Grund für den Rückenwind sein, kommentierte ein Händler in Frankfurt. Der französische Rechnungshof sieht das Land angesichts des Haushaltsstreits in einer schwierigen finanziellen und wirtschaftlichen Lage. Ministerpräsident Michel Barnier droht der Sturz durch ein Misstrauensvotum im Parlament. Angesichts des Haushaltsstreits straften Investoren französische Aktien und Anleihen ab.

Delivery Hero stürzen ab

Größere Kursausschläge waren im deutschen Leitindex am Montag kaum zu finden. Das sah im MDax schon ganz anders aus: Die Papiere von Delivery Hero sackten zweistellig ab, nachdem bekannt wurde, dass Glovo, die spanische Tochter des Essenslieferdienstes, auf Vorwürfe der Arbeitsbehörden in Spanien reagiert und ihre Fahrer dort künftig fest anstellt. Das dürfte das bereinigte Glovo-Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im kommenden Jahr um etwa 100 Mill. Euro belasten.

In die andere Richtung ging es für die Aktie von Lanxess, nachdem bekannt wurde, dass der US-Hedgefonds-Managers David Einhorn bei dem Spezialchemiekonzern einsteigt. Die Aktie verteuerte sich in der Spitze um knapp 11%. Einhorn hält direkt 3,06% an Lanxess, erklärte das Kölner Unternehmen in einer Stimmrechtsmitteilung. Dazu kommen Derivate, die ihm Zugriff auf weitere 2% sichern könnten.

Weiterer Kursrutsch bei Stellantis

Unter den Verlierern im MDax waren nach einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank dagegen die Titel des Düngemittelproduzenten K+S. Eine Empfehlung von Goldman Sachs ließ die Aktie des Dialyseanbieters FMC um zeitweise 3% zulegen.

Größter Verlierer im Euro Stoxx 50 waren am Montag die Anteile des Autoherstellers Stellantis. Nach dem am Sonntagabend angekündigtem Chefwechsel beschleunigte die Aktie ihre seit Monaten anhaltende Talfahrt noch weiter. Der Börsenwert des Unternehmens mit seinen 14 Marken fiel zeitweise um mehr als 7% auf rund 35 Mrd. Euro. Seit Ende vergangenen Jahres gab der Aktienkurs nun bereits um rund 45% auf 11,61 Euro nach. 

Die wachsenden Sorgen über einen möglichen Zusammenbruch der französischen Regierung setzten unterdessen den Euro gegenüber einem stärker werdenden Dollar unter Druck. Die Gemeinschaftswährung gab am Montag um bis zu 0,7% auf 1,0497 Dollar nach.