Finanzmärkte

Dax kommt nicht vom Fleck

Der Dax verabschiedet sich mit einem kleinen Gewinn ins Wochenende. Im Fokus der Anleger stand ein Autobauer.

Dax kommt nicht vom Fleck

Finanzmärkte

Dax kommt nicht vom Fleck

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat zum Wochenausklang einen Mini-Gewinn verzeichnen können. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer 0,1% höher bei 19.464 Zählern. Auf Wochensicht bleiben unter dem Strich aber Verluste. Rückenwind gab dem Dax am Freitag der Ifo-Index, der sich erstmals seit fast einem halben Jahr wieder verbessert hat. „Aber die Aufschwungshoffnungen sind weiterhin gering bei den deutschen Unternehmen“, kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. „Der Ausblick auf sinkende Zinsen hellt die Stimmung etwas auf, ansonsten gibt es kaum Bewegung im trüben Sumpf der deutschen Konjunktur.“

Bei den Einzeltiteln stand im Dax Mercedes-Benz im Fokus der Anleger. Wegen schwacher Verkäufe von Luxusautos in China hat der Autobauer im dritten Quartal einen Gewinneinbruch verbucht. Auch der Umsatzausblick für das vierte Quartal sorgte laut Händlern für Enttäuschung. In der Spitze verlor die Aktie knapp 4%. Die Verluste schwächten sich bis Handelsschluss aber noch deutlich ab. Die Erwartungen an Mercedes waren nach einer Gewinnwarnung im September bereits niedrig.

Continental wieder schwächer

Unter den schwächsten Werten im Leitindex waren Continental, nachdem Auto-Titel am Donnerstag aufgrund starker Quartalsbilanzen von Tesla und Renault noch Rückenwind hatten.

Im MDax sprangen die Aktien von Hellofresh zeitweise gut 18% in die Höhe und damit erstmals seit März über die 10-Euro-Marke. Der Kochboxenversender erwartet im laufenden Jahr zwar ein deutlich kleineres Umsatzwachstum, wird dafür aber optimistischer beim operativen Gewinn.

Dagegen ging es für die Papiere von Siltronic wieder abwärts. Am Donnerstag hatte die Aktie noch deutlich zulegen können. Am Freitag setzte sich dann aber die generelle Abwärtstendenz fort. Die Aktie fiel auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2022. Harry Blaiklock von der UBS titelte in einer Studie, die Perspektiven für das Jahr 2025 blieben bei dem Waferhersteller getrübt. Die Nachfragesituation bleibe ungewiss und die Unsicherheit groß, was mit Risiken einhergehe. 

Rückenwind für Renk

Im SDax konnte die Renk-Aktie zulegen. Citigroup-Analyst Charles Armitage hob den Panzergetriebehersteller auf „Buy“ an und lobte branchenführendes Wachstum sowie einen starken Geldumschlag. Im Sektorvergleich sei Renk unterdurchschnittlich bewertet.

Am Rohstoffmarkt kletterte der Preis für Rohöl weiter. Aufgrund der anhaltenden Spannungen in Nahost verteuerten sich das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI in der Spitze um 0,7% auf 74,92 bzw. 70,69 Dollar je Fass. Auf Wochensicht stieg der Preis um mehr als eineinhalb Prozent. Unklar ist weiterhin, wie Israel auf einen Raketenangriff des Iran von Anfang Oktober reagieren wird.