Dax nach Gewinnen am Vortag schon wieder schwächer
Der Dax hat das positive Momentum des Vortags am Dienstag schon wieder eingebüßt. Der deutsche Leitindex präsentiert sich zum Mittag mit einem Minus von 1% auf 18.117 Punkte. Der Euro Stoxx ermäßigte sich um 0,9% auf 4.889 Zähler. Händler sagten, der somit gescheiterte Ausbruchsversuch nach oben könnte sich auch in den kommenden Tagen als Belastung für den Markt erweisen.
Im weiteren Tagesverlauf werden neue Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise in der Eurozone veröffentlicht. Erwartet wird, dass die Inflation im Juni wieder etwas gesunken ist, und zwar von 2,6% im Mai auf 2,5%. Damit würde sie sich dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von 2% weiter annähern.
Für Furore sorgt ein Kurssprung von 10,7% auf 5,32 Euro bei dem Kochboxenanbieter Hellofresh. Es gab positive Analystenkommentare. So haben die Anlageexperten der amerikanischen Großbank J.P. Morgan ihre Einstufung des Titels mit „Negative Catalyst Watch“, was indiziert, dass die Bank nicht mehr kurzfristig mit weiteren kurzverlusten bei Hellofresh rechnet. Das nordamerikanische Geschäft, das in den vergangenen Quartalen der entscheidende Hemmungsgrund für den Aktienkurs gewesen sei, zeige nun Anzeichen einer Stabilisierung, betonen die Analysten.
Fest zeigten sich auch Siemens Energy mit einem Kursaufschlag von 4,7% auf 25,30 Euro. Der Aktienkurs erreichte den höchsten Stand seit vier Wochen. Das Analysehaus Redburn sprach eine Kaufempfehlung für den Titel aus. Zudem hat das Unternehmen den deutlichen Ausbau des Netzgeschäftes für die kommenden Jahre in Aussicht gestellt. Dazu sollen 1,2 Mrd. Euro neue Werke investiert werden. Die Analysten von Goldman Sachs betonten, die Ziele für die Sparte für die kommenden drei Jahre seien konservativ und könnten angehoben werden.
Zu den Verlierern gehörten TUI mit einem Minus von 2,8% auf 6,44 Euro. Als eine Folge des Wechsels der Börsennotierung von London an den Main platzierte Link Market Trustees 7,4 Mill. Aktien zu je 6,30 Euro.
Am Devisenmarkt gab der Euro um 0,3% auf 1,07710 Dollar nach. Damit büßte er seine Gewinne vom Vortag wieder ein. Mit in der Spitze 161,75 Yen je Dollar fiel die japanische Währung auf den niedrigsten Stand seit 38 Jahren. Am Dienstag hieß es vom japanischen Finanzministerium, man sei wachsam hinsichtlich starker Währungskursverschiebungen. Es gab aber keinen klaren Hinweis auf eine Intervention der Bank of Japan, mit der viele Marktteilnehmer rechnen.
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legt weiter deutlich zu. Mit 87,25 Dollar je Barrel hat er nun die nächste runde Marke von 87 Dollar überwunden. Am Markt wird mit einer kräftigen Nachfrage nach Benzin aufgrund der Urlaubssaison in den USA gerechnet. Außerdem droht der erste Hurrikan der Saison die Ölförderung im Golf von Mexiko zu unterbrechen. Ferner gewinnen die geopolitischen Konflikte im Nahen Osten weiter an Intensität. So rechnen nun viele Beobachter mit einem Krieg zwischen Israel und der schiitisch-libanesischen Miliz Hezbollah, der den Iran und die USA einbeziehen könnte.