Märkte am Morgen

Dax nimmt wieder Anlauf

Der deutsche Aktienmarkt eröffnet mit Gewinnen. Analysten sehen in Äußerungen beim Notenbanker-Treffen in Portugal einen wichtigen Kurstreiber. Die Unsicherheit mit Blick auf die politische Lage in Frankreich bleibt aber bestehen.

Dax nimmt wieder Anlauf

Nach dem Dämpfer vom Vortag hat der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte mit moderaten Gewinnen eröffnet. Der Dax stieg in den ersten Handelsminuten um 0,5% auf 18.250 Punkte. Der MDax legte um 0,5% auf 25.262 Punkte zu. Für den Euro Stoxx 50 ging es um rund 0,7% nach oben.

Am Dienstag war der Dax bis auf 18.030 Punkte gefallen, bevor sich am Nachmittag wieder ein paar Käufer fanden. Nach oben gilt es, das Vortageshoch bei 18.286 Punkten und die neun Punkte darüber liegende 21-Tage-Linie zu übertreffen. Dabei könnte wie bereits am Vortag der Schwung der US-Technologiewerte helfen. Neben allgemein starken Halbleiterwerten fiel vor allem Tesla mit einem Kursplus von gut 10% auf. Damit honorierten die Anleger unerwartet gute Auslieferungszahlen im ersten Quartal. Gleichwohl bleibt die Unsicherheit mit Blick auf die politische Lage in Frankreich.

Als wichtigsten Kurstreiber für die Wall Street am Vorabend sieht Analyst Thomas Altmann von QC Partners Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell beim Notenbanker-Treffen im portugiesischen Sintra. „Vor allem angesichts der Äußerungen zum sich abkühlenden Arbeitsmarkt und zu den Risiken einer zu späten ersten Zinssenkung sehen die Börsianer ihre Erwartung eines ersten Zinsschrittes im September bestätigt“, betonte Altmann.

Rheinmetall liegt im Dax vorne

Rheinmetall führten die Gewinner im Dax an. Der Rüstungskonzern steht vor einer Kooperation mit dem italienischen Rüstungsunternehmen Leonardo. Zudem kündigt sich ein großer Auftrag aus Italien für die Lieferung von Kampfpanzern Panther sowie Schützenpanzern Lynx im Volumen von rund 20 Mrd. Euro an.

Zudem profitierte der Titel davon, dass Morgan-Stanley-Analystin Marie-Ange Riggio ein Kursziel von 636 Euro ansetzte. Die jüngste Kurskorrektur habe für eine gute Einstiegschance gesorgt, so die Expertin. Ihre eingehende Analyse auf Basis der NATO-Standards ergebe mindestens sechs Jahre gute Berechenbarkeit der Wiederaufrüstung alleine in Europa. Dabei sei Rheinmetall vom Markt insgesamt „missverstanden und unterbewertet“. Die Kursziele am Markt reichen allerdings teils sogar schon über 700 Euro.

In der zweiten Reihe büßten Deutz hingegen mehr als 7% ein. Der Motorenhersteller hat sich für den Ausbau seines Geschäftsportfolios mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld beschafft. Im Zuge eines beschleunigten Verfahrens wurden gut 12,6 Millionen neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts platziert und damit ein Bruttoemissionserlös von etwa 72 Mill. Euro erzielt, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch mit. Das Grundkapital erhöhe sich damit um rund 10%. Der Platzierungspreis von 5,71 Euro je Aktie liegt gut 6% unter dem Schlusskurs vom Dienstag von 6,085 Euro.

Nikkei nimmt Rekordhoch ins Visier

Japanische Aktien schlossen zur Wochenmitte an die starke Vortagesentwicklung an und bauten ihre Gewinne weiter aus. Der Nikkei 225 gewann 1,3% auf 40.581 Punkte. Der Index hatte am Vortag erstmals seit drei Monaten über der Marke von 40.000 Punkten geschlossen und damit ein Kaufsignal geliefert. Er näherte sich damit wieder den bisherigen Rekordhochs. Dabei waren Aktien von Softbank gefragt.

Uneinheitlich war dagegen die Entwicklung an den chinesischen Börsen. Der CSI 300 mit den wichtigsten Werten der chinesischen Festlandbörsen verlor zuletzt 0,3% auf 3.462 Punkte. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf den Caixin-Einkaufsmangerindex, der schwächer als erwartet ausgefallen sei und den tiefsten Stand seit Oktober 2023 markiert habe. Dadurch hätten Sorgen über die wirtschaftliche Lage Chinas zugenommen. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong stieg dagegen um 0,9% auf 17.930 Punkte. Der technologielastige Index orientierte sich damit an der Stärke der US-Technologiewerte.