Dax zeigt weiter Schwäche
Finanzmärkte
Börse Istanbul bricht erneut ein
Dax gibt vor dem Wochenende nach − Douglas, Fuchs und Amadeus Fire sehr schwach
ku Frankfurt
Die Börse Istanbul hat sich am Freitag erneut sehr schwach gezeigt. Sie reagiert damit auf den eskalierenden politischen Konflikt in dem Land. Der türkische Leitindex BIST 30 verzeichnete am Abend ein Minus von rund 8%. Der Handel an der Börse wurde im Tagesverlauf gemäß den Börsenregeln für extrem starke Kursbewegungen mehrfach unterbrochen. Zeitweise waren Verluste höher als am Mittwoch, als die Krise begann. Seither hat der Leitindex rund 17% an Wert eingebüßt.
Wenig verändert waren die Renditen der Anleihen in Fremdwährungen. So rentierte der Dollabond per 2045 weiter zu 8,3%. Die türkische Lira war nach den kräftigen Verlusten der Vortage ebenfalls kaum verändert bei rund 38 Lira je Dollar. Sie hat allerdings im bisherigen Jahresverlauf um fast 7% nachgegeben. Am Mittwoch war sie mit 42 Lira je Dollar auf ein Rekordtief gefallen.
Währung gestützt
Die Notenbank des Landes hat nach externen Schätzungen rund 10 Mrd. Dollar zur Stützung der Lira verkauft. Sie hat am Freitag zudem ihre Ein-Wochen-Repo-Auktion ausfallen lassen und zudem die Rate für Übernacht-Ausleihungen an Banken auf 46% angehoben. Nach Schätzungen von Ökonomen entspricht das einer Leitzinsanhebung von rund 350 bis 400 Basispunkten. Analysten sagten, es sei klar, dass es in der Türkei eine hohe Nachfrage nach ausländischen Währungen gibt und dass die Erwartung einer Leitzinssenkung im April vom Tisch ist.
Die türkische Justiz hatte zuvor den Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu, und andere Oppositionspolitiker unter dem Vorwurf der Korruption verhaftet und damit eine politische Krise ausgelöst. Imamoglu gilt als wichtigster politischer Widersacher von Präsident Tayyip Erdogan. Inzwischen haben die Behörden nacxh großen Demonstrationen der Opposition in vielen türkischen Städten Demonstrationsverbote verhängt.
Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag Schwäche gezeigt, Kauflaune wollte bei den meisten Marktakteuren nicht recht aufkommen. Zum Handelsschluss verzeichnete der deutsche Aktienindex ein Minus von 0,5% auf 22.892 Punkte. Am Vortag hatte es bereits einen Verlust des Dax um 1,2% gegeben und mit 22.999 Punkten hatte der deutsche Leitindex knapp unter der runden Marke von 23.000 Punkten geschlossen.
Im Dax verzeichneten Deutsche Post einen Kursverlust von rund 3%. Der Titel litt unter einem negativen Ausblick des amerikanischen Wettbewerbers Fedex. Befürchtet wird, dass es ein niedrigeres Volumen bei internationalen Express-Sendungen geben wird, ein auch für DHL wichtige Segment. Fuchs gaben um fast 7% nach. Am Markt gab es Enttäuschung über die Prognose des Chemiekalienhändlers.
Kurssturz bei Douglas
Douglas hatten einen Kurssturz von mehr als 21% hinzunehmen. Die Parfümeriekette hat aufgrund der Konsumschwäche ihre Prognose drastisch gesenkt. Das Unternehmen hatte bereits im Februar seine Gewinnerwartungen wegen eines enttäuschenden Weihnachtsgeschäfts zurückgenommen. Ebenfalls unter die Räder kam die Aktie des Personaldienstleisters Amadeus Fire. Der Kurs sackte um fast 12% ab. Auch hier hat der Ausblick des Managements keinen Anklang am Markt gefunden. Verwiesen wird auf eine fehlende Belebung des Marktumfelds.
Euro etwas leichter
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar minimal fester, gemessen an der Performance des Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner der USA misst. Im Wochenverlauf war der Dollar-Index auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten gefallen. Der Euro gab um 0,4% auf 1,0814 Dollar nach, kürzlich hatte er noch oberhalb der Marke von 1,09 Dollar gestanden. Die japanische Währung büßte 0,2% auf 149,07 Yen je Dollar ein.
Der Preis der Rohölsorte Brent Crude war mit 72 Dollar je Barrel gegenüber Vortag unverändert. Trump hatte neue Sanktionen gegen den Iran verhängt.