Anleihemärkte

Deutliche Gegenreaktion am Bondmarkt

An den Anleihemärkten ist es am Dienstag aufgrund einer Neubewertung der Situation zu steigenden Renditen gekommen. Moody’s sieht weniger Gefahren im europäischen Bankensektor.

Deutliche Gegenreaktion am Bondmarkt

kjo Frankfurt

An den Anleihemärkten ist es nach dem kräftigen Renditeabsturz zum Wochenauftakt einen Tag später zur deutlichen Gegenbewegung gekommen. In Reaktion auf das SVB-Drama waren Anleger tags zuvor in sichere Bundesanleihen geflohen, nun kehrte an den Bondmärkten etwas Ruhe ein. Mit Blick auf eine Änderung des geldpolitischen Kurses der internationalen Notenbanken seien die Reaktionen am Montag übertrieben gewesen. Der Markt nehme eine Neubewertung vor, hieß es. Das führte nach den Renditerücksetzern zu steigenden Sätzen am Bondmarkt. Die zehnjährige Bundrendite war im späten europäischen Handel bei 2,45% nach 2,25% am Morgen. Das Tagestief lag bei 2,19%. Das Tageshoch war bei 2,46%. Auch am kurzen Ende kam es zu einer deutlichen Gegenbewegung. Bei den zweijährigen Bundespapieren lag die Rendite abends bei 2,92% nach 2,52% am Morgen. Das Tageshoch war bei 2,98%. Weniger heftiger fiel die Reaktion am langen Marktende aus. Die 30-jährige Bundrendite stieg von 2,33% am Morgen auf 2,44% am Abend. Auch am US-Staatsanleihemarkt zogen die Renditen an.

Die Ratingagentur Moody’s sieht aufgrund der unterschiedlichen Bilanzstrukturen der europäischen Banken geringere Ansteckungsrisiken im Zuge der Turbulenzen im US-Bankensektor. Der Anleihebestand europäischer Geldhäuser sei niedriger und die Einlagen sicherer, hieß es in einer Analyse. Zentralbankgeld mache einen größeren Anteil der Bankbilanzen in Europa aus als Wertpapiere und andere Schuldverschreibungen.