Erleichterung am Markt
ku Frankfurt
Nach anfänglichen Verlusten hat der Dax am Donnerstag positiv auf die Hinweise der Europäischen Zentralbank (EZB) im Rahmen ihrer geldpolitischen Sitzung reagiert. Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit einem Aufschlag von 0,1% auf 15623 Punkte. Mit Erleichterung wurde aufgenommen, dass die EZB bei ihrem Anleihekaufprogramm nur leicht vom Gaspedal geht. Im vierten Quartal soll das Programm zum Erwerb von Staats- und Unternehmensanleihen lediglich „moderat“ niedriger ausfallen als bisher. Bestätigt wurde die Laufzeit des Programms bis mindestens Ende 2022 mit einem Volumen von 1,85 Bill. Euro. Den Leitzins beließ die EZB bei 0%. Damit habe der EZB-Rat das „Minimum des Möglichen“ beschlossen, kommentierte Jens-Oliver Niklasch, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.
Als sehr fest erwiesen sich im Dax Merck mit einem Kursgewinn von 1,9% auf 203,70 Euro. Das Unternehmen teilte mit, bis 2025 soll der Umsatz pro Jahr mit einer durchschnittlichen organischen Wachstumsrate von gut 6% auf dann 25 Mrd. Euro gesteigert werden. Dazu soll mehr investiert werden und ab Ende 2022 soll es Zukäufe für einen hohen einstelligen Milliardenbetrag geben.
RWE kamen auf einen Tagesgewinn von 1% auf 33,04 Euro. Bei dem Konzern ist der aktivistische Investor Enkraft Capital eingestiegen, der eine Abtrennung der umstrittenen Braunkohleaktivitäten fordert, um so für einen Anstieg des Wertes der Aktie zu sorgen. Dies wird von den Anlegern am Markt positiv gesehen.
Zu den Gewinnern gehörten auch Beiersdorf. Die Aktie verteuerte sich um 1,2% auf 105 Euro. Die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs raten jetzt zum Kauf. Bislang hatten sie den Titel mit „Neutral“ eingestuft. Dagegen ermäßigten sich Henkel um 1,4% auf 179,40 Euro. Goldman Sachs nahm die Einstufung mit „Buy“ zurück und gewährt nur noch das Anlageurteil „Neutral“.
Ihren Kursanstieg fortgesetzt haben am Donnerstag Titel des Strahlentechnikspezialisten Eckert & Ziegler. Sie legten um 4,5% auf 133,80 Euro zu. Die Aktie hat ihren Kurs im bisherigen Jahresverlauf bereits fast verdreifacht.
An der Wall Street stürzte der Kurs des Pharmaunternehmens Humanigen im frühen Handel um mehr als 51% ab. Die amerikanische Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) verweigert einem von dem Unternehmen entwickelten Covid-19-Medikament die Notfallzulassung.