Euro rutscht Richtung Parität zur US-Währung ab
ck Frankfurt
Der deutlich hinter den Erwartungen zurückgebliebene Rückgang der amerikanischen Inflation vom August hat am Dienstag zu heftigen Reaktionen am Devisenmarkt geführt. Der Dollar zog stark an, so dass der Euro, der zuvor bis auf 1,0187 Dollar zugelegt hat, bis in die Nähe der Parität abrutschte. Nach einem Tief von 0,9999 Dollar wurde die Gemeinschaftswährung am frühen Abend mit einem Minus von 1,2% bei 1,0003 Dollar gehandelt. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet und vor der Veröffentlichung bei 107,82 Zählern lag, zog bis auf 109,69 Punkte an und lag am frühen Abend mit einem Plus von 1,2% bei 109,67 Zählern.
Die US-Inflation ist zwar von 8,5% im Juli auf 8,3% gesunken. Damit hielt sie sich aber relativ hartnäckig. Zudem war der Markt laut Reuters auf eine Jahresteuerung von 8,1% eingestellt. Damit wurde die Befürchtung bestärkt, dass die amerikanische Zentralbank Fed bis auf weiteres die Leitzinsen deutlich weiter erhöhen wird, um der Inflation Herr zu werden. „Die Daten von August unterstreichen die zuletzt von Fed-Oberen mehrfach unterstrichene Warnung, nicht zu früh den Sieg über die hohe Inflation zu feiern“, kommentierte die Commerzbank die Daten. „Die Fed muss weiter kräftig auf die Bremse treten, auch um den Preis einer etwaigen Rezession.“
Das britische Pfund, das zunächst von der Nachricht, dass die Arbeitslosenrate des Landes mit 3,6% auf den tiefsten Stand seit 1974 gesunken ist, gestützt worden war, fiel nach den US-Daten zurück. Nach einem Hoch von 1,1738 Dollar ging die Währung zuletzt mit einem Verlust von 1,2% bei 1,1540 Dollar um.