Euro überwindet 1,21-Dollar-Marke
wbr Frankfurt
Der Euro ist am Montag auf den höchsten Stand seit etwa zwei Monaten gestiegen, konnte das Niveau aber nicht halten. Im Tagesverlauf kletterte der Kurs auf 1,2116 Dollar. Bis zum Abend fiel der Euro auf 1,2080 Dollar zurück, ein Minus von 0,1%. Am Freitag hatte die Gemeinschaftswährung den größten Tagesgewinn seit Anfang Februar verzeichnet, nachdem der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone gestiegen war. Am Montag fiel dagegen das Ifo-Geschäftsklima schwächer aus als prognostiziert. Das Konjunkturbarometer war im April zwar gestiegen, blieb aber hinter den Markterwartungen zurück. Analysten erklärten die Entwicklung auch mit Lieferengpässen in einigen Bereichen.
Belastet wird der Dollar weiterhin durch die in den vergangenen Wochen gesunkene Zinsdifferenz am langen Ende und die US-Geldpolitik. Am Markt wird erwartet, dass die Fed am Mittwoch die Botschaft einer weiterhin lockeren geldpolitischen Linie bekräftigen wird. Marktbeobachter meinten, dass es die US-Notenbank geschafft habe, den Markt davon zu überzeugen, dass sie nicht über Tapering nachdenkt, geschweige denn darüber, die Zinsen anzuheben.
Unter den Schwellenländerwährungen schwächte sich die türkische Währung auf 8,4844 Lira pro Dollar ab und lag damit nahe an ihrem Anfang November erreichten Rekordtief. Die Währung gehört zu den schlechtesten Performern in diesem Jahr. Im Laufe des Tages legte die Währung aber auf 8,2891 Lira pro Dollar zu. In China legte die Währung zu und erreichte 6,4838 Yuan pro Dollar. Die chinesische Währung notierte damit auf dem höchsten Stand seit Anfang März.
Bitcoin-Anleger nutzen die jüngste Talfahrt zum Wiedereinstieg. Die Cyberdevise verteuerte sich um 6% auf 53700 Dollar, nachdem sie in den vergangenen beiden Wochen um knapp 30% eingebrochen war. Der digitale Vermögenswert hatte am 14. April einen Rekordwert von 64870 Dollar erreicht, angetrieben von der Begeisterung über den Börsengang von Coinbase. Der Kurs von Bitcoin fiel Ende vergangener Woche zum ersten Mal seit Anfang Oktober unter den gleitenden 100-Tage-Durchschnitt, nachdem J.P. Morgan davor gewarnt hatte, dass das Aufwärtsmomentum in Gefahr sein könnte. John Normand von J.P. Morgan hatte am Freitag zudem seine Warnung wiederholt, dass der Aufstieg von Bitcoin steiler sei als der jeder anderen Finanzinnovation der vergangenen 50 Jahre.