Europas Bondhandel lässt das Jahr ruhig ausklingen
kjo Frankfurt
Zur Wochenmitte ist es an den Bondmärkten der Eurozone recht ruhig gewesen. Viele Marktteilnehmer befinden sich in diesen Tagen im verlängerten Weihnachts- bzw. Silvesterurlaub. Aus diesem Grund ist das Handelsgeschehen an den Rentenmärkten – wie auch in diversen anderen Marktsegmenten – in dieser Zeit erfahrungsgemäß recht ausgedünnt. Größeren Bewegungen wird infolgedessen auch keine allzu große Bedeutung beigemessen.
Die zehnjährige Bundrendite bewegte sich in der Bandbreite von 2,53% bis 2,46% und lag im späten europäischen Handel bei 2,50%. Die Renditekurve der Bundestitel ist in diesen Tagen nach wie vor invers. Die zweijährigen Bundespapiere lagen bei einer Rendite von 2,66%. Bei den 30-jährigen Bundesanleihen lag die laufende Verzinsung hingegen bei 2,33%. Eine inverse Kurve signalisiert, dass die Marktteilnehmer mit einer Rezession rechnen, auf die die Notenbanken dann mit Leitzinssenkungen reagieren müssen, um der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. In der Vergangenheit war die inverse Zinsstrukturkurve eines Landes in dieser Hinsicht ein sehr verlässlicher Signalgeber.
Im Blick haben die Anleger auch den Corona-Öffnungsfahrplan in China. Zum Wochenauftakt hatte das Reich der Mitte angekündigt, dass Einreisende ab dem 8. Januar nicht mehr unter Quarantäne gestellt würden. Anleger erhoffen sich auch von den nun immer weiter zurückgenommenen restriktiven Covid-19-Maßnahmen, dass dies in der Folge der Wirtschaft auf die Beine helfen wird. Dieser Konjunkturoptimismus befeuert zugleich aber auch die Inflations- und damit zudem die Leitzinssorgen der Investoren.