Devisenmarkt

EZB-Zins­spekulation lässt Euro kurzzeitig steigen

Die Gemeinschaftswährung erreichte im Tagesverlauf mit 1,0936 Dollar den höchsten Stand seit zehn Tagen. Auslöser für den zwischenzeitlichen Höhenflug waren Signale der EZB.

EZB-Zins­spekulation lässt Euro kurzzeitig steigen

wbr Frankfurt

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag im Tagesverlauf kräftig gestiegen. Die Gemeinschaftswährung erreichte mit 1,0936 Dollar den höchsten Stand seit zehn Tagen, fiel bis zum Abend aber auf 1,0840 Dollar zurück und notierte damit 0,1% unter Vortagsniveau.

Auslöser für den zwischenzeitlichen Höhenflug war die Spekulation auf eine Zinserhöhung der EZB im Juli. Marktbeobachter rechnen damit, dass es in der Eurozone angesichts der Inflation schneller zu einer Zinserhöhung kommen könnte als bisher gedacht. Die Händler am Geldmarkt, die nach der EZB-Sitzung am vergangenen Donnerstag ihre Wetten auf eine Zinserhöhung zunächst zurückgefahren hatten, rechneten nun mit einer Anhebung um 20 Basispunkte (BP) bis Juli und einer Straffung um über 70 BP bis zum Jahresende.

Die Commerzbank weist in ihrem Marktbericht aber darauf hin, dass eine immer noch mögliche Energiekrise und schlechte Inflationszahlen für März nächste Woche auf den Euro negativ wirken könnten.

Die chinesische Währung war im Londoner Handel einer der großen Verlierer, der Offshore-Yuan fiel um fast ein halbes Prozent auf 6,47 Yuan pro Dollar, den niedrigsten Stand seit September. Die chinesische Währung wurde davon getroffen, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt und das Renditegefälle zwischen chinesischen und US-Staatsanleihen verschwunden ist. Vor einem halben Jahr rentierten zehnjährige US-Treasuries mit 1,71 % im Vergleich zu chinesischen Staatsanleihen mit 2,89 %. Jetzt liegt die Rendite in etwa gleichauf.

Wertberichtigt Seite 8