Fonds fahren Liquiditätsbestände hoch

Investoren schichten in Zykliker und Value-Aktien um

Fonds fahren Liquiditätsbestände hoch

ck Frankfurt – Die Aussichten, dass Risiko-Assets im ersten Quartal 2018 weiter steigen werden, sehen nach Einschätzung von Bank of America Merrill Lynch recht gut aus. Das Institut begründet dies damit, dass die Fonds laut seiner jüngsten globalen Umfrage trotz steigender Kurse an den Credit- und Aktienmärkten ihre Liquiditätsbestände wieder erhöht haben. Der Durchschnitt der von den Fonds ausgewiesenen Kassenquoten hat sich von 4,4 % auf 4,7 % erhöht, wie die in der Zeit vom 8. bis zum 14. Dezember durchgeführte Umfrage ergab. Damit liegt sie oberhalb ihres Zehnjahresdurchschnitts von 4,5 % und hat wieder den Bereich erreicht, der als Kaufsignal interpretiert wird. WachstumszuversichtDie weltwirtschaftlichen Aussichten werden von den Fonds nach wie vor zuversichtlich eingeschätzt, auch wenn der mit der Umfrage gemessene Optimismus im Vergleich zur November-Umfrage geringfügig weniger ausgeprägt ist. So rechnen per saldo 31 % (Saldo aus positiven und negativen Antworten in Prozent der Umfrageteilnehmer) auf Sicht von zwölf Monaten mit einem stärkeren Wachstum, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vormonat. Der Anteil der Fonds, der an das ideale Goldilocks-Szenario (über dem Trend liegendes Wachstum bei unter dem Trend liegender Inflation) glaubt, ist nach dem Rekordhoch vom November von 56 % auf 54 % gesunken. Mit einer jeweils unter dem Trend liegenden Entwicklung von Wachstum und Inflation rechnen nun 27 % nach 25 %.Zwei Drittel der Befragten erwarten, dass die US-Steuerreform im kommenden Jahr zu höheren Anleiherenditen und Aktienkursen führen wird; nur 3 % glauben, dass sie Renditen und Dividendentitel drücken wird. Als das größte Risiko für die Märkte gelten nach wie vor geldpolitische Fehler der Fed und der EZB, auch wenn der Anteil der Fonds, die dieser Auffassung sind, auf 23 % gesunken ist. Dahinter folgen ein Anleihe-Crash (15 %) und eine chinesische Schuldenkrise (14 %). Als das größte Risiko für die Unternehmensgewinne gelten nach wie vor steigende Löhne (per saldo 32 % der Befragten). 21 % rechnen mit einer auch 2018 starken Entwicklung der Gewinne.Dass die Zinsen in zwölf Monaten niedriger sein werden als derzeit, glauben nur per saldo 7 % der Fonds. 77 % rechnen mit steigenden Zinsen. 83 % halten die Anleihemärkte für überbewertet, was nur knapp unter dem Rekord vom November (85 %) liegt. Der Anteil der Fonds, der Anleihen untergewichtet, hat sich auf 59 % erhöht.Aktien werden weiterhin klar bevorzugt. Per saldo 48 % gaben an, in Dividendentitel übergewichtet zu sein. Dennoch bereiten den Fonds die Bewertungen Sorgen. Der gleitende Durchschnitt des Anteils der Fonds, die Aktien für überbewertet halten, hat mit 45 % ein Rekordhoch erreicht. Technologietitel abgegebenVon November haben die Fonds in Zykliker und Value-Titeln umgeschichtet. Davon profitierten insbesondere Industrie-, Versorger- und Bankenwerte. Dagegen kam es bei den Gewinnern des Jahres 2017 zu Abgaben. Betroffen davon waren Aktien aus den Schwellenländern und Japan sowie Technologietitel. Banken sind nach wie vor die bevorzugte Branche. Der Anteil übergewichteter Fonds hat sich von November auf Dezember von 29 % auf 32 % erhöht. Auch wenn der Anteil der in der Technologiebranche übergewichteten Fonds deutlich von 31 % auf 24 % gefallen ist, ist sie immer noch die zweitbeliebteste Branche. Versorger und Telekommunikation sind nach wie vor die unbeliebtesten Branchen, auch wenn die Anteile der in ihnen untergewichteten Fonds von 33 % auf 29 % bzw. 22 % auf 17 % von gesunken sind.Die stärkste Veränderung in der regionalen Aktienallokation erlebte Japan. Nach einem im November erreichten Zweijahreshoch von 32 % ist der Anteil der in dem Land übergewichteten Fonds auf 24 % gesunken.