Fonds schichten in defensive Bereiche um

US-Aktien in Gunst der Investoren stark gestiegen

Fonds schichten in defensive Bereiche um

ck Frankfurt – In den zurückliegenden Wochen haben sich die Präferenzen der Fonds, was Aktienanlagen betrifft, deutlich verändert. Das zeigt die neueste monatliche globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America Merrill Lynch, die vom 1. bis zum 7. Juni durchgeführt wurde. Danach haben die Fondsgesellschaften zyklische Bereiche reduziert bzw. Umschichtungen in defensivere Segmente vorgenommen.In sektoraler Hinsicht geschah dies vor allem zu Lasten von Bankenaktien. Der Anteil der Umfrageteilnehmer, die in der Branche übergewichtet sind, ist um 16 Prozentpunkte auf 20 % abgesackt, nach Angaben der Bank der stärkste Rückgang für den Sektor seit dem Brexit-Votum vom Juni 2016. Damit zählen Banken, ebenso wie die Branchen Technologie und Energie, aber zu den Favoriten der Investoren. In der Energiebranche sind nun 17 % nach zuvor 13 % der Fonds übergewichtet, nach Angaben von Bank of America Merrill Lynch der höchste Wert seit sechs Jahren. Unter den defensiven Branchen haben vor allem Healthcare-Titel profitiert. Hier sind nun netto 12 % nach 7 % der Befragten vor vier Wochen übergewichtet. Der Anteil in der Versorgerbranche untergewichteter Fonds erhöhte sich von Mai auf Juni um 9 Prozentpunkte auf 28 %. Euro-Aktien lassen FedernIn regionaler Hinsicht profitierten vor allem US-Aktien von den Umschichtungen. Hier sind nun 1 % übergewichtet, nachdem vier Wochen zuvor noch netto 15 % der Befragten untergewichtet waren. Damit gibt es für die Vereinigten Staaten nun erstmals seit dem März 2017 wieder eine Nettoübergewichtung. Zwei Drittel der Fonds glauben, dass amerikanische Unternehmen die besten Gewinnaussichten haben. Das ist der beste registrierte Wert seit 17 Jahren.Stärker zyklisch aufgestellte Regionen mussten dagegen Federn lassen. So ist die Übergewichtung des Euroraums um 13 Prozentpunkte auf netto 20 % gesunken, der stärkste monatliche Rückgang seit dem Juli 2016. Nach einem sehr starken Rückgang im Vormonat sank der Anteil in den Schwellenländern übergewichteter Fonds um weitere 5 Prozentpunkte auf 22 %.Risiken gehen den Investoren zufolge vor allem vom Handelskonflikt aus. Netto 31 % der Umfrageteilnehmer nannten einen Handelskrieg als das größte Risiko für die Märkte, gefolgt von Fehlern der Fed bzw. der Europäischen Zentralbank (26 %) und einer Euro- bzw. Schwellenländer-Schuldenkrise (23 %). Die skeptischere Einschätzung der weltwirtschaftlichen Aussichten hat nach wie vor Bestand. Gerade einmal netto 1 % rechnen auf Sicht von zwölf Monaten mit einem höheren globalen Wachstum. Die Fonds sind davon überzeugt, dass die Fed ihren Zinsanhebungskurs fortsetzen wird. 90 % rechnen auf Sicht von zwölf Monaten mit höheren kurzen Zinsen. Danach gefragt, was die Fed zu einer Pause veranlassen könnte, plädierten 69 % für inländische Auslöser wie eine niedrigere Inflation und eine höhere Arbeitslosigkeit. Nur 23 % nannten globale Faktoren wie eine Schwellenländer- oder EU-Krise als potenzielle Auslöser. Anleihen haben in der Gunst der Fonds den fünften Monat in Folge zugelegt, nur noch 49 % nach 54 % sind in der Asset-Klasse untergewichtet. 33 % nach 34 % sind in Aktien übergewichtet. Die durchschnittliche Kassenquote sank leicht von 4,9 % auf 4,8 %. Damit liegt sie immer noch über der Schwelle von 4,5 % und damit im Kaufsignalbereich.