Gemeinschaftswährung springt über 1,10 Dollar
wbr Frankfurt
Der Euro hat im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag zugelegt. Die Gemeinschaftswährung verbesserte sich um 1,5% auf 1,1066 Dollar. Am Montag war der Euro auf ein Zweijahrestief von 1,0807 Dollar gefallen. Gestützt wurde die Währung unter anderem von Berichten, wonach die EU eine gemeinsame Anleiheemission zur Finanzierung von Energie- und Verteidigungsausgaben plane.
Marktbeobachtern zufolge dürfte der Anstieg des Euro aber begrenzt sein, solange die Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg so groß ist. Angesichts der Krise dürfte die Sitzung der EZB eher eine Verschiebung von Zinserhöhungen mit sich bringen. Im Gegensatz dazu rechnen Analysten damit, dass die Fed auf Linie bleibt. Dies würde den Aufwärtsspielraum des Euro ebenfalls beschränken.
Die Experten der Commerzbank gehen von weiter hohen Kursschwankungen aus. „Solange die Unsicherheit rund um den militärischen Konflikt und die Energiepreise hoch bleibt, dürfte auch die Volatilität an den Devisenmärkten kaum nachgeben und der Dollar als sicherer Hafen im Vorteil sein.“
Das Pfund Sterling stieg gegenüber dem Dollar um 0,5% auf 1,3176 Dollar. Rohstoffwährungen wie der australische Dollar legten nach den jüngsten Höchstständen weiter zu, obwohl befürchtet wird, dass der kriegsbedingte Anstieg bei Energie, Getreide und Metallen die Nachfrage beeinträchtigen könnte.
In China sorgten die niedrigen Inflationsdaten für eine Überraschung. „Doch auch die chinesischen Behörden könnten nun bald mit Inflationsproblemen konfrontiert sein“, meint die Commerzbank. Die Währung notierte unverändert bei 6,3180 Yuan pro Dollar und damit auf einem weiter hohen Niveau.