Gewinnmitnahmen drücken Ölpreis
ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat am Dienstag spürbar nachgegeben. Die Notierung ermäßigte sich um 0,7 % auf 55,60 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) ermäßigte sich um 0,6 % auf 52,76 Dollar.Im Tagesverlauf hatte der Brent-Preis noch ein Fünfwochenhoch von 56,16 Dollar je Barrel erreicht. Am Markt hieß es, dass nach Überschreiten der Marke von 56 Dollar in größerem Umfang Gewinnmitnahmen eingesetzt hätten. Einerseits gebe es zwar die Hoffnung, dass der Ölpreis durch die Förderkürzungen der Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und anderer großer Produzentenstaaten wie Russland gestützt wird. Andererseits befinden sich die Lagerbestände in den USA nach wie vor auf Rekordniveau. Allerdings hat mittlerweile der Iran seine auf Tankern gelagerten unverkauften Bestände praktisch vollständig abgebaut.Zudem heißt es, dass der Ölhändler Vitol Mengen, die er in der südafrikanischen Saldanha Bay lagert, derzeit abverkauft. Ferner sollen auch die französische Total sowie der Händler Mercuria eingelagerte Mengen loswerden. Doch besteht Unklarheit darüber, inwieweit der wieder deutlich gestiegene Ölpreis für eine kräftige Steigerung der amerikanischen Schieferölförderung sorgt.Den Ölpreis hatte am Dienstag zunächst gestützt, dass der russische Energieminister Alexander Nowak der russischen Nachrichtenagentur Tass sagte, die Produktionskürzungen seines Landes würden per Mitte April 250 000 Barrel pro Tag (bpd) erreichen. Dies wurde am Markt als ein weiterer Hinweis gewertet, dass die Preisdisziplin der Opec-Mitgliedern sowie der anderen Produzenten derzeit ungewöhnlich hoch ist. Gestützt wird der Ölpreis nach wie vor durch die zunehmenden Spannungen in der Golfregion in Folge der sich verschärfenden Konfrontation zwischen den USA und ihren Verbündeten auf der einen Seite sowie Russland, Syrien und dem Iran auf der anderen Seite.Der Goldpreis hat am Dienstag recht deutlich zugelegt. Die Notierung stieg um 0,9 % auf 1 264,87 Dollar je Feinunze. Händler sagten, die zunehmenden geopolitischen Spannungen würden für eine verstärkte Nachfrage nach dem Edelmetall sorgen, das Investoren als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt. Zudem hat Janet Yellen, die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve, noch einmal betont, dass ihr Haus einen behutsamen Kurs bei der Normalisierung der Geldpolitik fahren wird.Der Zinkpreis ist auf den tiefsten Stand seit drei Monaten gesunken. Die Notierung gab bis auf 2 574 Dollar je Tonne nach. Später wurde das Metall dann zu 2 597 Dollar gehandelt, ein Abschlag von 0,8 % gegenüber Vortag. Am Markt hieß es, die erhoffte Knappheit an dem Metall sei bislang nicht Realität geworden, weil die bisherigen Preisanstiege die Produzenten dazu bewegt hätten, ihre Fördermengen hochzufahren. Nach einem Preisanstieg von rund 60 % im vergangenen Jahr zog der Zinkpreis bis Mitte Februar um weitere 16 % an, bis jedoch Abverkäufe durch Spekulanten einsetzen.Der Kupferpreis erholt sich am Dienstag um 0,4 % auf 5 772 Dollar je Tonne, nachdem er zunächst bis auf 5 735 Dollar, damit auf ein Wochentief gefallen war. Die Notierung leidet derzeit unter dem Wiederanfahren der Produktion in der weltgrößten Kupfermine Escondida nach dem Ende des dortigen Streiks.