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Goldman sagt beispiellosen Ölnachfrage-Schock voraus

US-Regierung legt Kaufpläne auf Eis - Gold fester

Goldman sagt beispiellosen Ölnachfrage-Schock voraus

xaw Frankfurt – Die Ölpreise haben sich am Donnerstag schwankend und uneinheitlich entwickelt. So fiel der Preis für die Nordseesorte Brent zur Eröffnung um 4,2 % und drehte im Verlauf leicht ins Plus. Am Abend lag er dann mit einem Minus von 2 % bei 26,84 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde zum gleichen Zeitpunkt 4,5 % günstiger zu 23,41 Dollar je Barrel gehandelt, nachdem der Preis für das Barrel am Vormittag um 5,3 % gefallen war.Zuvor hatte die US-Regierung aufgrund der Unsicherheit um eine Zustimmung im Kongress Pläne widerrufen, Öl für die Notfallreserven des Landes aufzukaufen. In der Folge stieg die Sorge vor einem Überangebot am Ölmarkt weiter. Die Investmentbank Goldman Sachs prognostiziert für den April einen “beispiellosen” Nachfrageeinbruch um 18,7 Mill. Barrel pro Tag. Das Weiße Haus appelliert an Saudi-Arabien, von Plänen zur Flutung des Markts Abstand zu nehmen. Angesichts des erwarteten gewaltigen Nachfrageschocks käme laut Goldman Sachs aber jedwede Reaktion auf der Angebotsseite zu spät. Eine mögliche Einigung zwischen den USA, Russland und Saudi-Arabien werde erst nach Monaten Einfluss auf die globalen Bestände haben.Indes legte der Goldpreis bis zum Abend um 1,4 % auf 1 631,05 Dollar pro Feinunze zu. In den vergangenen Wochen hatte er vermehrt darunter gelitten, dass Investoren sich zu Verkäufen gezwungen sahen, um anderweitige Verluste auszugleichen. Beobachter verwiesen darauf, dass die Notenbanken, insbesondere die Fed, mit ihren jüngst beschlossenen Kaufprogrammen die Liquiditätsklemme abgemildert hätten.Der Preis für Palladium hatte am Mittwoch mit 20 % so stark zugelegt wie seit Beginn des Börsenhandels 1986 nie zuvor innerhalb eines Tages. Schwung verliehen hatten ihm unter anderem Angebotssorgen, nachdem Südafrika eine dreiwöchige Unterbrechung der Minenproduktion verfügt hatte. Allerdings wögen Nachfragerückgänge wegen des Stopps der Automobilproduktion in Europa und Nordamerika derzeit deutlich schwerer, heißt es von der Commerzbank. Tatsächlich fiel der Palladiumpreis gestern um 2,4 % auf 2 286,55 Dollar pro Feinunze.