ROHSTOFFE

Handelspolitische Spannungen drücken Metalle

Kupfer fällt zeitweise unter Marke von 6 000 Dollar - Gold rutscht weiter ab - Ölpreis legt zu

Handelspolitische Spannungen drücken Metalle

dm Frankfurt – Neue Spannungen zwischen China und den USA haben am Donnerstag zu einem breit angelegten Rückgang der Industriemetalle geführt. China hat Aussagen aus den USA zurückgewiesen, wonach der chinesische Präsident Xi Jinping Gespräche über eine Lösung des Handelskonflikts blockiert. In London fiel der Preis für eine Tonne Kupfer erstmals seit einem Jahr zeitweise unter die Marke von 6 000 Dollar. Im späten europäischen Handel mussten 6 034 Dollar oder 2,2 % weniger als am Vortag bezahlt werden. Der Zinkpreis sank um 2,2 % auf 2 566 Dollar, und für Nickel mussten zuletzt 13 357 Dollar und damit 2 % weniger bezahlt werden. Seit Anfang Juni hat Kupfer rund 18 % an Wert eingebüßt. Einige Analysten halten die Kursrückgänge aber für übertrieben. “In den kommenden Wochen sollte sich das schwächere Bild bei Rohstoffen im Allgemeinen und Kupfer im Besonderen fortsetzen”, meint zwar Jan Edelmann von der HSH Nordbank. “Sobald der Handelskonflikt aus dem Fokus rückt und die Fundamentaldaten sich weiter solide entwickeln werden, rechnen wir mit einer Trendumkehr, und Kupfer dürfte sein Hausse fortsetzen, zumal auch aus Positionierungssicht durchaus Raum hierfür vorhanden ist.” Der Kupferpreis dürfte demnach laut Edelmann in den kommenden Monaten wieder über 7 000 Dollar je Tonne steigen.Ebenfalls unter Druck standen gestern erneut die Edelmetallpreise. Eine Feinunze Palladium ermäßigte sich um fast 5 % auf 864 Dollar, für Platin mussten 2,1 % weniger bezahlt werden, und Silber fiel um 1,8 %. Der Preis für eine Feinunze Gold ging um 0,8 % auf 1 217 Dollar zurück, während allerdings gleichzeitig der Dollar leicht aufwertete. Laut der Commerzbank ist das Dow/Gold-Verhältnis, das den Goldpreis in Relation zum Dow Jones Industrial Average setzt, auf den höchsten Wert seit elf Jahren gestiegen und signalisiert, dass Gold relativ günstig bewertet ist. Derzeit sei die Goldnachfrage schwach, so das Frankfurter Institut. Am Rohölmarkt zeigte sich gestern kein klarer Trend. Nach einem anfänglichen Rückgang setzte am Nachmittag eine deutliche Erholung ein. Zuletzt kostete ein Fass der Sorte Brent Crude 73,27 Dollar (+0,5 %). Für ein Fass der US-Sorte WTI mussten 68,44 Dollar (+0,9 %) bezahlt werden. Am Vortag hatte das US-Energieministerium gemeldet, dass die Lagerbestände deutlich gestiegen und die US-Ölproduktion mit 11 Mill. Barrel pro Tag auf den höchsten Stand in der Geschichte gestiegen ist (und nicht die Vorräte, wie gestern hier geschrieben wurde).