Handelsstreit zwischen USA und China eskaliert
jw/kaz/ck Frankfurt – Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich am Mittwoch zugespitzt und die Märkte weltweit belastet. Nachdem die Regierung in Washington Zölle auf chinesische Importe im Handelsvolumen von 50 Mrd. Dollar verhängt hat, holte China zum Gegenschlag aus und erhob seinerseits Abgaben auf US-Produkte mit dem gleichen Handelsvolumen. “Wir sind zuversichtlich und in der Lage, auf jeden Handelsprotektionismus der USA zu antworten”, verlautete aus dem chinesischen Handelsministerium. Beide Staaten legten Listen mit zu verzollenden Produkten vor. Dennoch sprach sich China weiterhin für eine Lösung auf Gesprächsebene aus: Die Tür für Verhandlungen bleibe offen, erklärte Vize-Handelsminister Wang Shouwen auf einer Pressekonferenz in Peking.Donald Trumps neuer Chef-Wirtschaftsberater Larry Kudlow hält es hingegen für möglich, dass die US-Strafzölle gegen China nicht in Kraft treten. Kudlow sagte laut dpa-afx am Mittwoch Reportern, der US-Präsident wolle das Problem so schmerzlos wie möglich lösen. Zu Chinas Ankündigung von Strafzöllen sagte er: “Wir sollten nicht überreagieren, mal sehen, wie das alles ausgeht.” An den Aktien- und den Rohstoffmärkten sorgte der Handelskonflikt erneut für Druck. Allerdings setzten sich die Märkte im Verlauf etwas von den Tiefstständen ab. Der Dax sank bis auf 11 792 und schloss mit einem Minus von 0,4 % bei 11 958 Punkten. In New York fielen Boeing angesichts der von China angedrohten Zölle für amerikanische Flugzeuge im frühen Handel um bis zu 5,7 % und lagen am frühen europäischen Abend mit 2,4 % im Minus. Der Dow Jones Industrial Average fiel im frühen Handel bis auf 23 523 und lag am frühen Abend mit einem Minus von 0,5 % bei 23 903 Punkten. In Chicago führten die von China für Agrarprodukte angekündigten Strafzölle zu heftigen Einbußen. Der Sojabohnenkontrakt sackte in der Spitze um mehr als 5 % ab und wies am Abend ein Minus von 3,4 % auf, der Maiskontrakt büßte bis zu fast 4 % ein.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seiten 5, 13 und 14