Die Europäische Union (EU) platziert ähnlich wie andere Emittenten ihre Green Bonds mit Leichtigkeit am Anleiheprimärmarkt. Das zeigte sich einmal mehr gestern. Die EU ging mit einem 20-jährigen­ grünen Bond an den Start und bekam dafür ein Orderbuch von mehr als 78 Mrd. Euro zusammen. Das Papier ging zu einem Spread von 9 Basispunkten an die Anleger. Aufgenommen wurden hierüber 6 Mrd. Euro.

An Nachschub an Staatsanleihen wird es den Anlegern in diesem Jahr aller Voraussicht nach nicht mangeln. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) geht davon aus, dass weltweit Staatsbonds im Umfang von 10,4 Bill. Dollar auf den Markt kommen werden. Damit wird das Volumen an Kreditaufnahme in etwa ein Drittel über dem Umfang liegen, der vor der Covid-19-Pandemie zu beobachten war. Dies bezieht sich auf die Jahre 2016 bis 2019. Trotz der wirtschaftlichen Erholung wird die Kreditaufnahme weiterhin hoch bleiben, meinen die Experten der Ratingagentur. Dies liege zum einen an den auslaufenden Verbindlichkeiten, die ersetzt werden müssen. Zum anderen trage hierzu aber auch der Ukra­ine-Krieg bei, der dazu führe, dass die Staaten sich abermals stärker verschulden müssten.