Aufgrund der weiter anziehenden Konjunktur in China haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch zunächst freundlich tendiert. Dann gab das Statistische Bundesamt aber be­kannt, dass die deutschen Verbraucherpreise im Februar um satte 8,7% über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats lagen. Diese Zahl lag klar über den Erwartungen und deutet auf ein massives Problem an der Inflationsfront hin, so dass insbesondere der Dax wieder zurückfiel. „Auch nach der statistischen Revision der Inflationszahlen bleibt die Teuerung in Deutschland zu hoch“, sagt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. „Das Ziel von 2% liegt in weiter Ferne. Die Zinsen werden daher auf längere Sicht nicht fallen, sondern weiter steigen, um die Inflation wieder zurück in den gewünschten Zielkorridor zu drücken.“ Der Dax schloss schließlich 0,4% ermäßigt auf 15305 Punkten. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,5% auf 4216 Zähler.

Rheinmetall legten 2,3% auf 246,20 Euro zu. Der Rüstungskonzern gilt als heißer Kandidat für die Aufnahme in den Dax. Am kommenden Freitag gibt die Deutsche Börse ab 22 Uhr bekannt, ob es Rheinmetall bereits im März in den Dax schafft. Allerdings gehen Indexanalysten davon aus, dass Rheinmetall einen „Fast Entry“ in den Dax knapp verfehlen dürfte, zumal es auch an einem passenden Kandidaten fehle, der vom Rang her dann aus dem Dax fallen werde. Fresenius Medical Care (FMC) gilt zwar als Abstiegskandidat, dürfte sich aber laut Analysten in der Rangliste per Ende Februar gerade noch so im Dax behaupten können. Doch könne es natürlich auch anders kommen, da letztendlich die Free-Float-Marktkapitalisierung eines Wertes maßgeblich sei und damit entscheidend sei, mit welchem Streubesitz die Börse rechne. Die FMC-Aktie ermäßigte sich um 4% auf 35,46 Euro. Fresenius gaben 3,6% auf 25,09 Euro ab. Doch nicht nur Rheinmetall gilt als Dax-Kandidat, auch die Free-Float-Marktkapitalisierung der Deutschen Lufthansa habe in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt. Insofern könne auch Lufthansa bald wieder in den Dax aufsteigen, aber nur sofern die Gesellschaft auch das Profitabilitätskriterium der Deutschen Börse erfülle. Die Lufthansa-Aktie gewann 0,9% auf 9,91 Euro.

Beiersdorf fielen nach Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 zunächst zurück, erholten sich dann aber wieder und schlossen 0,5% ermäßigt auf 112,45 Euro. Auch Puma veröffentlichte Zahlen nebst Ausblick, wobei der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr als enttäuschend ge­wertet wurde. Die Puma-Aktie ermäßigte sich um 6,8% auf 56,30 Euro. ProSiebenSat.1 verschiebt kurzfristig die Vorlage des Jahres- und Konzernabschlusses. Daraufhin verlor die Aktie 3,4% auf 9,12 Euro.