Ifo schubst Dax über 12 000 Punkte - Politische Risiken bremsen Rally

Präsidentschaftswahl in Frankreich beunruhigt Investoren - Zweijährige Bund-Rendite auf Rekordtief

Ifo schubst Dax über 12 000 Punkte - Politische Risiken bremsen Rally

sts Frankfurt – Die unerwartet gute Stimmung in den deutschen Unternehmen hat dem deutschen Aktienmarkt gestern den entscheidenden Kick gegeben: Erstmals seit April 2015 übersprang der Dax wieder die Marke von 12 000 Punkten. In der Spitze stieg das wichtigste deutsche Aktienbarometer bis auf 12 031 Punkte und lag damit nur noch knapp 400 Stellen unter seinem Rekordhoch.Allerdings konnte der Dax die 12 000er-Marke nicht ganz halten. Bei Handelsschluss stand er bei 11 999 Punkten, ein Plus von 0,3 %. Ähnlich sah es beim Euro Stoxx 50, dem Leitindex der Eurozone, aus. Er schloss kaum verändert mit 3 340 Stellen, nachdem er zuvor mit 3 355 Punkten den höchsten Stand seit Dezember 2015 erreicht hatte.Als stützender Faktor erwies sich die vom Münchener Ifo-Institut erhobene Stimmungsaufhellung in der deutschen Wirtschaft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte um 1,1 auf 111,0 Punkte. Einen höheren Wert gab es zuletzt vor drei Jahren. Ökonomen hatten einen leichten Rückgang erwartet, nachdem der wichtigste deutsche Frühindikator zu Jahresbeginn gefallen war. Unterstützung erhielten die Aktienmärkte in Europa zudem vom zeitweilig schwächeren Euro, der auf ein Sechs-Wochen-Tief von 1,0493 Dollar fiel. Im Verlauf erholte sich jedoch die Gemeinschaftswährung wieder.Für die verhaltene Kursentwicklung der Dividendenwerte in Europa, die aus Bewertungssicht noch Nachholpotenzial gegenüber US-Aktien haben, ist auch die wachsende politische Unsicherheit vor den französischen Präsidentschaftswahlen verantwortlich. Gestern Abend ließ die Unruhe aber wieder etwas nach, nachdem der bürgerliche Politiker Francois Bayrou dem zentristischen, unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron seine Unterstützung anbot. Damit könnten die Wahlchancen der Kandidatin der extremen Rechten, Marine Le Pen, senken. Die Flucht in sichere Bundesanleihen, auch aus französischen Staatsanleihen, drückte zuvor die Rendite zweijähriger Bundespapiere auf ein Rekordtief von – 0,92 %. Fed deutet Zinserhöhung anWenig beeindruckt zeigten sich Marktakteure am Abend von Signalen der US-Notenbank für eine baldige Zinsanhebung. Bei der Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve am 1. Februar waren laut dem gestern veröffentlichten Protokoll viele Teilnehmer der Meinung, das eine Zinserhöhung “recht bald” angebracht sein könnte. In diese Richtung gingen schon jüngste Äußerungen von US-Notenbankern. Zugleich war im Protokoll die Rede von “Unsicherheit über die Regierungspolitik” und Risiken einer expansiven Haushaltspolitik. Zudem will die Fed ab März die Zinsprognosen ihrer Mitglieder mit Aussagen über deren Wahrscheinlichkeit abbilden.—– Nebensteher Kommentar- Bericht zum Ifo-Index Seite 7- Schwerpunkt zum Dax Seite 17