Inflation ist wieder ein großes Thema an den Finanzmärkten. So ist die Teuerung im September in Euroland auf 3,4% und in Deutschland auf 4,1% angestiegen (jeweils gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat). Da darf man dann gespannt sein, wie sich die Euro-Finanzminister, die am Montag und Dienstag tagen, zu Inflation und höheren Energiepreisen äußern. Das Augenmerk der Märkte ist aber derzeit vor allem auf die Äußerungen der Notenbanker in den USA und der Eurozone gerichtet. Wie schätzen sie die Inflationsentwicklung ein? Und was wird wer zu einer baldigen Straffung der Geldpolitik beziehungsweise einer Rückführung der Anleihenkäufe sagen?

Bei den Staatsanleihen hat bereits eine Bewegung hin zu höheren Renditen begonnen. So hat sich die Negativverzinsung zehnjähriger Bundesanleihen in den vergangenen Wochen deutlich ermäßigt, wie sich auch die Rendite zehnjähriger US-Treasuries merklich erhöht hat. Nun steht am Dienstag in den USA der ISM-Index für den Dienstleistungssektor an, der nach Meinung des Researchs der BayernLB eine schwächere Dynamik anzeigen dürfte. Am Freitag folgt der US-Arbeitsmarktbericht für den September. Dieser wichtigste Konjunkturindikator dürfte aber laut BayernLB aus Sicht der Märkte „nach der jüngsten Tapering-Ankündigung der Fed etwas an Brisanz verloren haben“.

Höhere Inflation und stärkere Zinserhöhungserwartungen könnten auch auf die Aktienmärkte durchschlagen, die auf der anderen Seite aber noch immer von höheren Unternehmensgewinnen und der reichlich zur Verfügung stehenden Liquidität getrieben werden. Das Schlussquartal ist in der Regel positiv für die weltweiten Aktienmärkte, doch kann der Oktober mitunter schwierig sein. Erst ab November wird das saisonale Muster richtig erfreulich. Insofern würde eine Korrektur Anfang Oktober nicht überraschen.

Bei Infineon steht am Dienstag der virtuell stattfindende Kapitalmarkttag an. Erfreuliches gab es zuletzt auf den Kapitalmarkttagen von Covestro und Gea zu berichten. Bei Infineon empfiehlt Goldman Sachs die Aktie schon vor dem Kapitalmarkttag weiter zum Kauf mit einem Kursziel von 45 Euro. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Kapazitätserweiterungen sowie das Thema „Elektrifizierung und Digitalisierung: nachhaltiger Wert“.