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Inflationsangst drückt Dax

Auch am Mittwoch bestimmte die Sorge um eine aus dem Ruder laufende Inflation wieder die Entwicklung an den Aktienmärkten. Schwach zeigten sich insbesondere konjunktursensible Werte wie Siemens.

Inflationsangst drückt Dax

ku Frankfurt

Die Angst vor einer aus dem Ruder laufenden Inflation und den in diesem Fall notwendig werdenden Gegenmaßnahmen der Europäischen Zentralbank haben an den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch für kräftige Verluste gesorgt. Händler sprachen zudem von Gewinnmitnahmen, nachdem der Dax am Vortag noch ein Rekordhoch von 15538 Punkten markiert hatte. Am Mittwoch fiel er dann auf ein Tagestief von 14961 Zählern. Den Handel beendete der Dax mit 15114 Punkten, ein Minus von 1,8%. Der Euro Stoxx 50 gab um 1,7% auf 3937 Zähler nach. Er fiel unter seine 50-Tage-Durchschnittslinie, was als ein charttechnisches Verkaufssignal gilt.

Das europäische Statistikamt Eurostat hatte mitgeteilt, dass die Verbraucherpreise im April im Vorjahresvergleich um 1,6% gestiegen sind. Dies ist zwar gegenüber dem März mit einem Wert von 1,3% eine Beschleunigung, hatte allerdings den bereits veröffentlichten vorläufigen Zahlen entsprochen.

Schwach zeigten sich konjunktursensible Werte wie Siemens, die um  3,8% auf 133,68 Euro nachgaben. Unter Druck gerieten aber auch Technologiewerte. Infineon verzeichneten ein Minus von 1,7% auf 30,86 Euro, Software AG um 1,8% auf 34,38 Euro und SAP um 1,2% auf 112,10 Euro. Teamviewer verzeichneten einen Abschlag von 1,3% auf 30,49 Euro.

Deutsche Wohnen ermäßigten sich um 1,7% auf 44,73 Euro. Am Vortag hatte die Aktie von Gerüchten profitiert, Vonovia könnte an einer Übernahme interessiert sein. Am Mittwoch ließen diese Spekulationen jedoch nach, zumal Analysten angemerkt hatten, eine derartige Kombination sei schon aus regulatorischen Gründen eher unwahrscheinlich. Analyst Thomas Rothaeusler von Jefferies Research verwies auf die anstehenden Bundestagswahlen und die anhaltende Debatte über den Mietendeckel auf dem Berliner Wohnungsmarkt.

Der Börsenneuling Auto1 büßte 1 % auf 39,81 Euro ein, obwohl das Management eine optimistische Prognose für das Gesamtjahr abgab. Angepeilt werden Erlöse zwischen 3,8 und 4,2 Mrd. Euro, womit die bisherige Prognose bestätigt würde. Im ersten Quartal nahm der Umsatz um rund 16% auf 900 Mill. Euro zu.

Der Immobilienkonzern Core­state verzeichnete einen Kursverlust von 3,3% auf 11,70 Euro. Im ersten Quartal hat sich ein Verlust von 9 Mill. Euro ergeben. Man sei ins neue Jahr mit angezogener Handbremse gestartet, sagte Unternehmenschef René Parmantier. Im Sommer wolle man jedoch durchstarten.

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