Interventionsdrohung stützt Japans Währung
ck Frankfurt
Neuerliche Interventionsdrohungen haben am Mittwoch den Yen getrieben. Der Dollar sank bis auf 142,56 und ging am frühen Abend mit einem Verlust von 1,2% bei 142,83 Yen um. Die japanische Notenbank fragte im Devisenhandel Kurse ab, ein übliches Vorgehen vor Devisenmarktinterventionen. In der zurückliegenden Woche hatten Regierungsmitglieder bereits ihren Unmut über die starke Abwärtsbewegung geäußert und Interventionen verbal angedeutet. Finanzminister Shunichi Suzuki wiederholte am Dienstag seine Drohung, gegen die Abwertung des Yen vorzugehen. Experten halten es für fraglich, dass es tatsächlich zum Schwur kommen wird, und bezweifeln, dass Interventionen eine nachhaltige Wirkung gegen die Dollar-Stärke entfalten können.
„Die Drohung dürfte vor allem deshalb unglaubwürdig erscheinen, da die Bank of Japan auf einem viel offensichtlicheren Weg ihre Währung stützen könnte, und zwar mit Zinserhöhungen“, so die Commerzbank. „Dass sie dies bisher nicht getan hat, lässt Zweifel daran aufkommen, dass sie wirklich an einem nachhaltig stärkeren Yen interessiert ist. Und tatsächlich dürften die Währungshüter vor allem eine zu schnelle Abwertung verhindern wollen, nicht aber eine Abwertung an sich.“
Am Tag nach dem Schock durch die US-Inflationsdaten kämpfte der Euro weiterhin mit der Parität. Nach einer Tagesspanne von 0,9957 bis 1,0023 Dollar wurde er am frühen Abend mit einem Plus von 0,2% bei 0,9995 Dollar gehandelt.