J.P. Morgan hat Hypo-Bonds im Blick
Die Anlagestrategen von J.P. Morgan Asset Management schätzen die Wachstumsdynamik in nächster Zeit positiv ein, gehen zugleich aber von mehr Schwankungen aus. Hypothekenbesicherte Anleihen sehen sie derzeit in Rentenportfolios als ein Diversifikationselement an.kjo Frankfurt – Die Experten von J.P. Morgan Asset Management gehen davon aus, dass die globale Wachstumsdynamik anhalten wird, auch wenn der Weg für Anleger im weiteren Jahresverlauf etwas holpriger ausfallen wird. “Wir wurden in den vergangenen Wochen daran erinnert, dass nicht nur Aktienkurse steigen und fallen, sondern auch die Volatilität zu- und abnimmt und die Inflation positiv wie negativ überraschen kann”, sagt Michael Schoenhaut, Fondsmanager für Income-Strategien bei J.P. Morgan Asset Management in New York. “Aber wir sind überzeugt, dass die jüngste Nervosität auf dem Markt nichts weiter als eine Neubewertung zweiseitiger Wirtschaftsrisiken darstellt”, ergänzt er. So hält er mit seinem Co-Fondsmanager Eric Bernbaum an der positiven Einschätzung für das globale Wachstum fest und möchte Anlegern, die durch die erhöhte Volatilität an den Märkten verunsichert sind, den Wind aus den Segeln nehmen.Der Fondsmanager führt aus: “Wir erwarten, dass sich das synchron verlaufende und über dem Trend liegende globale Wachstum der vorigen Quartale im gesamten Jahresverlauf 2018 fortsetzen wird.” Allerdings sei es zuletzt zu einer Abschwächung des globalen Wachstums gekommen, und auch die “zweite Ableitung”, die anzeigt, wie schnell die Wachstumsrate steigt, verlangsamt sich. “Dies mag widersprüchlich erscheinen, aber ein lang anhaltendes, stabiles und über dem Trend liegendes Wachstum ist keineswegs neu. Der feine Unterschied besteht darin, dass der Spielraum für positive Überraschungen kleiner wird”, führt Schoenhaut aus. So müsse er im Spätzyklus der Konjunktur etwas anders vorgehen, um seiner positiven Einschätzung Ausdruck zu verleihen. Hohe ErwartungenDer Fondsmanager ist überzeugt, dass Aktien in diesem Umfeld besser abschneiden werden als Bonds. Die Aktien-Allokation in dem von ihm betreuten Fonds hat er auch während der turbulenten Monate Februar und März bei über 40 % belassen, wobei er regional breit diversifiziert ist über europäische Aktien, US-Titel und Schwellenländerwerte. “Wir erwarten ein zweistelliges Gewinnwachstum bei europäischen Aktien: Die Dividendenrenditen unserer Allokation liegen hier mit 4,8 % im Fonds – verglichen mit dem Markt mit 3,8 % – deutlich über dem Durchschnitt. Und die Rendite unserer Allokation in Schwellenländeraktien liegt bei 4,7 %”, sagt Schoenhaut. Er warnt jedoch auch, dass die hohen Erwartungen an die globalen Gewinne einen Dämpfer bekommen könnten und nun eine Phase beginnen könnte, in der konstante Ergebnisse statt vielversprechender Gewinnaussichten honoriert werden sollten. Der Experte erwartet, dass die Straffung des US-Leitzinses im Jahr 2018 zu höheren Anleiherenditen führen wird. Dieser Anstieg werde durch die anhaltenden Anleihekäufe der Zentralbanken in Europa und Japan begrenzt, wodurch sich die Zinskurven in den USA abflachen werden. Seine Allokation hat er entsprechend angepasst: “Unternehmensanleihen bieten weiterhin leicht positive Erträge, vor allem Hochzinsanleihen erscheinen weiterhin attraktiv, da das Wachstum weiterhin über dem Trend liegt und das Rezessionsrisiko auf kurze Sicht begrenzt ist. Die Rendite unseres High Yield-Engagements liegt bei 6,2 %”, so Schoenhaut. Aufgrund der geringen Ertragschancen von Papieren mit hoher Bonität habe er US-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating reduziert und dafür eine neue Anlageklasse eingeführt: Hypothekenanleihen aus den USA, die durch öffentlich-rechtliche Emittenten, die sogenannten Agencies, besichert seien. “Das Renditeniveau beider Anlageklassen ist vergleichbar, allerdings bieten die Agency-Hypothekenanleihen eine bessere Ratingqualität und federn so die Marktvolatilität etwas ab.” Puffer vorhandenEr betont, dass diese Anlageklasse aus einer Multi-Asset-Perspektive eine gute Alternative zu Staatsanleihen biete, denn sie stelle eine zusätzliche Diversifikations- und Renditequelle für das Portfolio dar – und das mit einem großen Universum mit hoher Liquidität und einem Gesamtertragsprofil, das in der Vergangenheit mit US-Staatsanleihen korreliert gewesen sei. “Wir erwarten, dass Umschichtungen aus höher verzinslichen Anlagen und sektorübergreifenden Unternehmensanleihen in US-Agency-Hypotheken den Sektor weiter unterstützen sollten. Offenbar besteht ein erhöhter Bedarf an erstklassigen Kreditanlagen. Die Normalisierung der Bilanz der US-Notenbank kann vor oder während der zweiten Jahreshälfte 2018 immer noch zu einer potenziellen Ausweitung der Risikoaufschläge führen. Dann bietet der zusätzliche Spread von Agency-Hypotheken einen Puffer, um dies auszugleichen”, sagt er. Im Fonds gewichtet Schoenhaut diesen Anleihesektor derzeit mit etwas unter 5 %. Weitere attraktive Chancen für Renditen und Diversifikation findet er bei opportunistischen Kreditengagements und hybriden Anlageklassen.