Kleinwertesegment AIM profitiert von neuen IPOs
bl Mailand
Das Mailänder Small-Cap-Segment AIM profitiert 2021 von einer deutlichen Belebung bei den Börsengängen. Nachdem es im ersten Halbjahr 13 neue Börsengänge gegeben hat, erwartet Anna Lambiase, CEO des Beratungsunternehmens IR Top Consulting, eines Partners der Mailänder Börse, der Unternehmen bei Börsengängen unterstützt, bis Ende Dezember weitere 23 IPOs. Im bisherigen Jahresverlauf wurden bei den IPOs im Durchschnitt 8 (Vorjahr: 4,9) Mill. Euro eingesammelt. Im vergangenen Jahr hatte es insgesamt nur 23 IPOs gegeben. Derzeit sind in dem Segment 148 Unternehmen mit einem durchschnittlichen Umsatz von 35,7 Mill. Euro und einem durchschnittlichen Bruttobetriebsergebnis (Ebitda) von 4,8 Mill. Euro notiert. Lambiase erwartet, dass die Zahl der im AIM-Segment notierten Unternehmen bis 2024 auf 300 und die Kapitalisierung von derzeit 8,1 Mrd. Euro auf 17,6 Mrd. Euro steigen könnte.
Italiens Aktienmarkt ist im internationalen Vergleich unterentwickelt. Lambiase hofft, dass er generell eine wichtigere Rolle beim wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes spielen wird, als das in der Vergangenheit der Fall war. Börsengänge hülfen vor allem bei der Internationalisierung. Doch nach ihrer Ansicht braucht es die Unterstützung des Staates, um das Potenzial der vielen als grundsätzlich börsenfähig betrachteten Mittelständler des Landes heben zu können. Lambiase plädiert für eine Verlängerung bzw. Verstetigung der neu eingeführten Steuergutschriften in Höhe von bis zu 50% der Kosten eines IPO, maximal 500000 Euro. Es brauche auch eine bessere Aufklärung der Unternehmer und potenzieller Investoren über die Chancen der Börse. Seit einiger Zeit gibt es auch Anreize mit erleichterten Zugangsbedingungen für Börsengänge von Start-ups.
Unter den institutionellen Investoren im Mailänder Kleinwertesegment dominieren Ausländer: Sie stellen 18 der insgesamt 107 institutionellen Investoren. Die drei größten von ihnen sind First Capital, Azimut und die Bank Mediolanum.