"Krisenverlierer holen auf"

Deutsche Bank für Zykliker optimistisch - Dax Ende 2021 bei 14 000 erwartet

"Krisenverlierer holen auf"

Die Deutsche Bank ist zuversichtlich, dass sich die Weltwirtschaft dank der Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen deutlich erholen wird. Vor allem zyklischen Aktien räumt sie für das kommende Jahr Chancen ein. Ihre Prognose für den Dax per Ende 2021 lautet auf 14 000 Zähler.ck Frankfurt – Die Deutsche Bank rechnet mit einem guten Aktienjahrgang 2021. Zwar gehen ihrer Einschätzung nach noch Unsicherheiten von der Pandemie aus. Jedoch ist sie zuversichtlich, dass sich die Weltwirtschaft deutlich erholen wird. “Wir dürften zur Jahresmitte in den Industrienationen in etwa eine Normalisierung hinbekommen”, sagte Stefan Schneider, Chefvolkswirt für Deutschland bei Deutsche Bank Research, anlässlich der Vorstellung des Jahresausblicks des Instituts.Schneider erwartet, dass das globale BIP nach einem Einbruch um 3,5 % im laufenden Jahr 2021 um 5,9 % wachsen wird. Das entspreche dem stärksten Wachstum seit Jahrzehnten. Für Deutschland sagt er mit 4,5 % das stärkste Wachstum seit der Wiedervereinigung voraus. Am besten wird sich Schneider zufolge China mit einem Wachstum von 9,5 % entwickeln. Er verwies neben der Pandemie auch auf das Ergebnis der US-Wahlen. Aufgrund der republikanischen Mehrheit im Senat würden marktunfreundliche Maßnahmen des neuen demokratischen Präsidenten Joe Biden wahrscheinlich unterbleiben.”Wir würden vor allem in diejenigen investieren, die zurückgeblieben sind”, sagte Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. “Die Erwartungen für die Unternehmensgewinne haben sich für viele Firmen nicht nur stabilisiert, sondern dürften sich für 2021 deutlich positiver entwickeln.” In vielen Branchen seien die Gewinne 2020 jedoch schwach, darum hänge die Latte für eine Steigerung 2021 nicht hoch. Entsprechend würden sich wahrscheinlich solche Werte erholen, die dieses Jahr besonders gelitten hätten. Das seien vor allem preiswerte, zyklische Aktien aus den Branchen Tourismus, Industrie, Automobile sowie Metall- und Bergbau, weil sie von einer Konjunkturerholung profitierten. “Die Verlierer der Krise werden aufholen”, so Stephan. Die Bewertungsunterschiede zwischen Wachstumstiteln und Value-Aktien seien zu groß geworden, um sie zu ignorieren. Umschichtungen aus AnleihenStephan rechnet mit Umschichtungen aus Anleihen in Aktien und geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass die Anleiherenditen am langen Ende etwas steigen. “In den vergangenen beiden Jahren ist das Geld vor allem in Anleihen geflossen und raus aus Aktien. Wenn mit der wirtschaftlichen Erholung eine Normalisierung einsetzt und Investoren wieder umschichten, könnten die Anleihenkurse kurzfristig stärker nachgeben und deren Renditen entsprechend steigen.” Den Dax erwartet die Deutsche Bank Ende 2021 bei 14 000 Punkten, die zehnjährige Bundrendite bei – 0,50 %.