Aktienmarkt

Kursrutsch bei Curevac

Nach dem bekannt wurde, dass die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Curevac laut vorläufigen Daten nur bei 47% liegt, stürzte die Aktie deutlich ab. Die Papiere von Banken konnten nach der Ankündigung einer strafferen US-Geldpolitik nur kurz haussieren.

Kursrutsch bei Curevac

ku Frankfurt

Einen extremen Kursrutsch von 44,3% auf 45,80 Euro hat die Aktie des Impfstoffherstellers Curevac verzeichnet. Gemäß vorläufigen Daten weist der von dem deutschen Unternehmen entwickelte Impfstoff gegen den Coronavirus nur eine Wirksamkeit von 47% auf. Die Bundesregierung erklärte, dies bleibe ohne Auswirkung auf die Impfkampagne, da der Impfstoff des Unternehmens sowieso nicht mehr eingeplant worden sei. Die bundeseigene Förderbank KfW hatte 300 Mill. Euro in das Tübinger Unternehmen gesteckt, mit einem Anteil von derzeit rund 16%. Größter Investor ist der SAP-Gründer Dietmar Hopp mit fast 47% Anteil.

Die Andeutung einer strafferen Geldpolitik durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve hat am europäischen Aktienmarkt nur begrenzte Reaktionen ausgelöst. Das Tagestief des Dax lag am Morgen bei 15649 Punkten, was einem Minus gegenüber Vortag von lediglich 0,4% entsprach. Danach erholten sich die Notierungen wieder, der deutsche Leitindex ging mit einem kleinen Plus von 0,1% auf 15728 Zähler aus dem Handel. Der Euro Stoxx50 kam ebenfalls auf ein Plus von 0,1% auf 4157 Punkte. Zu der Erholung der Kurse hatte beigetragen, dass das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung inzwischen für 2021 von einem deutschen Wirtschaftswachstum von 3,2% und für 2022 sogar von 4,3% ausgeht.

Der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell hatte erklärt, die Diskussion über ein Zurückfahren der extrem lockeren Geldpolitik habe begonnen. Konkrete Hinweise auf Veränderungen seitens der Fed gab es jedoch noch nicht. Gleichwohl profitierten die Bankenwerte nur zeitweise von der Ankündigung einer strafferen Geldpolitik. Später gaben sie wieder deutlich nach. So verteuerten sich Deutsche Bank nur um 0,1% auf 11,34 Euro und Commerzbank um 0,9% auf 6,33 Euro. Auf europäischer Ebene legten Santander um 0,1% auf 3,37 Euro zu und BNP Paribas um 1,1% auf 56,35 Euro. Nur leichte Gewinne gab es auch bei den Automobilwerten, trotz erfreulicher Zulassungszahlen. So verteuerten sich Daimler um 0,5% auf 79,46 Euro, Volkswagen-Vorzüge um 0,2% auf 224,10 Euro und BMW um 0,3% auf 93,26 Euro. Der europäische Herstellerverband Acea hatte gemeldet, dass im Mai in der EU 53% mehr Neuwagen zugelassen worden seien als im gleichen Vorjahreszeitraum. Allerdings befindet man sich noch deutlich unter dem Niveau von vor der Krise.

Südzucker enttäuscht

Südzucker gaben um 3,4% auf 13,45 Euro nach. Im vergangenen Quartal per Ende Mai ermäßigte sich das operative Ergebnis um fast 20% auf 49 Mill. Euro, trotz eines Anstiegs der Erlöse um knapp 5%.

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