Die türkische Währung hat am Donnerstag erneut kräftig zugelegt. Sie stieg bis auf 10,25 Lira und lag am Abend mit einem Plus von 5,2% bei 11,37 Lira pro Dollar. Am Montag war die Währung zunächst bis auf ein Rekordtief von 18,36 Lira pro Dollar abgerutscht, gedrückt vom Vertrauensverlust in die Geldpolitik des Landes, nachdem die Notenbank unter Druck von Präsident Erdogan trotz der sehr hohen Inflation von mehr als 21% ihren Leitzins um weitere 100 Basispunkte auf 14% gesenkt hatte. Anschließend hatte eine kräftige Gegenbewegung eingesetzt, nachdem Erdogan Gegenmaßnahmen verkündet hatte, darunter eine staatliche Einlagengarantie zum Schutz gegen Währungsschwankungen.

Experten gehen allerdings davon aus, dass der Effekt der Gegenmaßnahmen nicht nachhaltiger Natur sein wird, solange der geldpolitische Kurs der Türkei nicht korrigiert wird. Die Devisenreserven des Landes sind als Folge von Interventionen der Zentralbank deutlich gesunken. Wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde, beliefen sie sich per 17. Dezember nur noch auf 12,2 Mrd. Dollar nach 21,2 Mrd. Dollar eine Woche zuvor. Damit haben sie den niedrigsten Stand seit dem zurückliegenden Mai erreicht.

Die beruhigend wirkenden Nachrichten, denen zufolge die Omikron-Variante zu weniger schlimmen Krankheitsverläufen zu führen scheint, und die damit nachlassenden Lockdown-Befürchtungen stützen risikobetontere Währungen. So legte der australische Dollar um 0,3% auf 73,26 US-Cent zu. Nach einer Spanne von 1,291 bis 1,341 Dollar wurde der Euro zuletzt mit einem Minus von 0,1% bei 1,1313 Dollar gehandelt.