Mercedes-Benz im Minus – Dax leicht im Plus
Die Aktie von Mercedes-Benz liegt am Freitag zur Mittagszeit im Minus. Aktuell notiert sie mit 57,72 Euro und weist damit einen Abschlag von 1,1% aus. Nach dem massiven Gewinneinbruch im dritten Quartal will Mercedes-Benz nun die Kosten senken und seine Strategie überdenken. „Wir schauen definitiv die Kostenseite an“, sagte Finanzchef Harald Wilhelm am Freitag. „Wir drehen jeden Stein um.“ Es reiche aber nicht, die Kosten zu senken. Es gelte auch, mehr Potenzial aus den Pkw-Modellen herauszuholen. Der gesamte Rahmen müsse überprüft werden, denn die Bedingungen seien mittlerweile völlig anders als vor zwei Jahren, als sich der Autobauer das letzte Mal langfristige Renditeziele setzte. Voraussichtlich wird der Dax-Konzern Wilhelm zufolge dazu einen Kapitalmarkttag im ersten Quartal abhalten. Der operative Gewinn der Hauptsparte Mercedes-Benz Cars brach von Juli bis September wegen schwacher Verkäufe in China um 64% ein. Die Rendite fiel unter 5% und war damit so niedrig wie zu Beginn der Corona-Krise 2020 nicht mehr. Am Gesamtmarkt lag der Dax bei 19.482 Punkten und war damit 0,2% höher als am Vortag. Der Euro Stoxx 50 notierte mit 4.941 Zählern und damit 0,1% höher als tags zuvor.
Konjunkturdaten verbessern Stimmung
Für eine Stimmungsaufhellung an den Märkten sorgten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten. Es gibt einen Lichtblick für die angeschlagene deutsche Wirtschaft. Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen hat sich im Oktober überraschend deutlich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigstes Barometer für die Konjunktur in Deutschland stieg auf 86,5 Zähler von 85,4 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte. Zuvor hatte es vier Rückgänge in Folge gegeben. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 85,6 Zähler gerechnet. Die Unternehmen beurteilten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden Monate optimistischer als zuletzt. „Die deutsche Wirtschaft konnte den Sinkflug vorerst stoppen“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
An den Anleihemärkten war es recht ruhig. Die zehnjährige Bundrendite lag mittags bei 2,27% nach 2,26%. Der Goldpreis gab leicht nach, und zwar um 0,6% auf 2.720 Dollar. Der Euro war mit 1,0824 Dollar unverändert. Am Rohölmarkt mussten für ein Fass der Nordseesorte Brent 74,70 Dollar bezahlt werden und damit 0,4% mehr als am Tag zuvor.