Merck Finck sieht Aktien positiv

Kurzfristig etwas festerer Greenback erwartet - Euro zum Jahresende mit 1,15 Dollar prognostiziert

Merck Finck sieht Aktien positiv

Die Analysten der Privatbank Merck Finck sind für Aktien moderat positiv gestimmt. Chancen sehen sie besonders bei Small und Mid Caps. Der Euro soll nach einer Schwächephase zum Jahresende bei 1,15 Dollar stehen.ku Frankfurt – Die Münchner Privatbank Merck Finck bleibt für die Aktienmärkte im zweiten Halbjahr 2017 moderat positiv gestimmt. Insbesondere gelte dies für Japan, für Europa und für die Schwellenländer, während die Analysten für die Wall Street weiterhin vorsichtiger seien. “Viele Risiken an den Finanzmärkten sind Anfang 2017 überschätzt worden. Das gilt sowohl für die Konjunkturentwicklung als auch für politische Entscheidungen”, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Selbst US-Präsident Trump habe die Märkte mit seiner wankelmütigen Politik nicht aus der Ruhe bringen können. Die Makrodaten seien insgesamt besser ausgefallen als erwartet. Das gelte insbesondere für die Eurozone, weniger für die USA, wo es einige negative Überraschungen gab.Die jüngste Zinsanhebung durch die US-Notenbank auf eine Spanne von 1 bis 1,25 % sei keine Überraschung für die Märkte gewesen – ganz anders jedoch die Äußerung, dass dieses Jahr ein weiterer Zinsschritt auf der Agenda stehe und für 2018 nochmal drei vorgesehen seien. In der Eurozone hätten die Aktienmärkte ein wenig unter der Stärke des Euros sowie dem Rückgang des Ölpreises gelitten. Unterdessen komme Eurolands Binnenkonjunktur ordentlich in Schwung. Es bestünden jedoch weiter Zweifel, ob die harten Konjunkturdaten so robust sein werden, wie es die weichen Daten versprechen. Fokus auf ErgebnisseAm wichtigsten dürften im Juli und August die Halbjahreszahlen werden und dabei die Ausblicke der Unternehmen auf den weiteren Jahresverlauf. “Trotz einer gewissen Korrekturanfälligkeit dürfte der Grundtrend an den Börsen moderat aufwärtsgerichtet bleiben”, so Greil.Mit den in allen wichtigen Weltregionen wieder anziehenden Gewinntrends hätten auch die Aktienmärkte bis in den Juni hinein neue Höchststände erklommen. Das gelte für den Dax wie für den US-Leitindex S & P 500. Europäische Aktien blieben durch die anhaltenden Anzeichen für ein Anziehen der Wirtschaft in der Eurozone unterstützt. Nachdem der Euro in den vergangenen Monaten gegenüber der US-Währung zugelegt habe, hätten sich europäische Large-Cap-Exporteure unterdurchschnittlich entwickelt. “Wir glauben, dass dieser Trend anhält. Aufgrund des Binnenwachstums und des stärkeren Euros setzen wir auf Small und Mid Caps der Eurozone”, betont Greil.Noch seien sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) wie die Bank of Japan hochexpansiv ausgerichtet, während die US-Notenbank zunehmend bremse. Der moderate Inflationstrend habe im Juni nach wie vor die Anleihenrenditen belastet. “Im zweiten Halbjahr rechnen wir mit leicht anziehenden Anleihenrenditen. Deshalb bleiben wir auf der Anleihenseite vorsichtig und raten zu kurzen bis maximal mittleren Laufzeiten”, so Greil.Das Zusammenspiel der expansiven Haltungen der EZB und der Bank of Japan mit der restriktiveren Marschrichtung der US-Notenbank habe kaum Auswirkungen auf die Währungen gehabt. Kontraproduktive US-Daten hätten einen Anstieg des Dollars verhindert. Kurzfristig könne nun der Greenback einen Teil der Verluste bis zur Spanne des Euro von 1,10 bis 1,11 Dollar wieder aufholen. Bis Jahresende erwartet Merck Finck den Euro eher bei etwa 1,15 Dollar. Ein stärkerer Euro bleibe trotz kurzfristiger Korrekturgefahr realistisch. Noch kein FortschrittDer Ölpreis sei seit Jahresbeginn klar gesunken. Mittelfristig würden die Endlichkeit der Ölreserven, der Rückgang der Opec-Förderung und weniger Investitionen ihre Wirkung entfalten, kurzfristig aber würden die Märkte nicht die versprochenen Fortschritte sehen. Merck Finck sieht den Ölpreis bis Jahresende in der Spanne von 42,50 und 57,50 Dollar je Barrel der Nordseesorte Brent schwanken.