Meta und EZB verunsichern Anleger
ck Frankfurt
Der Facebook-Betreiber Meta hat den Aktienmärkten am Donnerstag einen Schock versetzt. Nachdem das Unternehmen für das erste Quartal ein schwächeres Umsatzwachstum von 3% bis 11% auf 27 bis 29 Mrd. Dollar avisiert hatte, sackte seine Aktie um bis zu 26,6% ab und lag am Abend mit einer Einbuße von 24,5% bei 243,86 Dollar. Laut Reuters hatten Analysten mit einem Erlös von bis zu 30,15 Mrd. Dollar gerechnet. J.P. Morgan stufte die Aktie mit einem von 385 auf 284 Dollar gesenkten Kursziel von „Overweight“ auf „Neutral“ zurück, die DZBank empfiehlt den Wert nun zum Verkauf (bisher „Halten“) bei einem von 345 auf 225 reduzierten Fair Value. „Der Konzern gerät durch Konkurrenten (Tiktok), Apple (Ad-Tracking), Wettbewerbsbehörden, Politiker und die Öffentlichkeit (Kritik am Umgang mit kontroversen Inhalten) immer stärker unter Druck“, so die DZBank. „Der eingeschlagene Weg ins ‚Metaversum‘ ist teuer (Mitarbeiter, Technologie, Inhalte) und kann scheitern.“
Am Nachmittag kamen verstärkte Zinssorgen hinzu. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde bezeichnete die Inflationsrisiken als nach oben gerichtet, was die Spekulation auf eine erste Leitzinserhöhung bereits in diesem Jahr schürte. Vor allem der Technologiesektor stand unter Druck, der entsprechende Stoxx-Index verlor 3,5%. Schwach waren im Dax vor allem die Internetwerte, die sich zuletzt deutlich erholt hatten. Hellofresh (–9,5%), Delivery Hero (–5,6%) und Zalando (–4,7%) belegten die Ränge 1, 2 und 4 der Verliererliste. Infineon waren mit einem Minus von 4,9% der viertschwächste Wert, obwohl das Unternehmen seinen Ausblick anhob.Der Dax sank bis auf 15367 Zähler und schloss mit einem Minus von 1,6% bei 15368 Punkten.
Bankaktien wurden von der Zinsspekulation gestützt. Der entsprechende Stoxx-Index legte 0,2% zu. Deutsche Bank waren mit einem Gewinn von 4,9% der Spitzenreiter im Dax. Siemens Healthineers schlossen nach festem Start mit 2,4% im Minus. Das Unternehmen hob u.a. aufgrund einer erhöhten Nachfrage nach Corona-Tests seine Jahresprognose an. Nemetschek gaben nach frühen Gewinnen 1,5% ab. Das Unternehmen hat 2021 seine Ziele übertroffen und äußerte sich auch für das laufende Geschäftsjahr zuversichtlich. ING büßten in Amsterdam 2,4% ein. Das Institut hat sein Vorsteuerergebnis im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 27% auf 1,33 Mrd. Euro gesteigert. Laut Reuters hatten Analysten im Durchschnitt 1,47 Mrd. Euro erwartet.