Morgan Stanley für 2021 zuversichtlich
ck Frankfurt – 2021 wird nach Einschätzung von Morgan Stanley ein Jahr der Risiko-Assets. In seinem Jahresausblick fordert das Institut die Investoren auf, trotz der steigenden Covid-19-Fälle weiter auf die Erholung der Weltwirtschaft zu vertrauen. “Wir glauben, dass diese globale Erholung nachhaltig und synchron ist und wirtschaftspolitisch unterstützt ist.” Das nächste Jahr werde durch eine Rückkehr zu normaleren Umständen geprägt sein. Das Wirtschaftswachstum werde sich erholen, die Kontrolle des Virus sich verbessern und Unsicherheit zurückgehen. Hohes GewinnwachstumNach einem Einbruch in diesem Jahr um 3,5 % wird sich die globale Wirtschaftsleistung Morgan Stanley zufolge um 6,4 % erholen, gefolgt von einem Wachstum von 4,4 % im Jahr 2022. Für die Gewinne der Unternehmen in den größeren Märkten erwartet die Bank Steigerungen zwischen 25 % und 30 %. In diesem Umfeld rechnet sie für Aktien und Unternehmensanleihen mit überdurchschnittlichen risikoadjustierten Erträgen und rät zu einer moderaten Übergewichtung. Günstig seien die Aussichten für reflationäre, frühzyklische Strategien. Zykliker bevorzugtDementsprechend gibt Morgan Stanley in allen Regionen zyklischen Sektoren den Vorzug, vor allem in den USA und in Europa, wo sie auch in der Finanzbranche übergewichtet ist. Vor dem Hintergrund erwarteter höherer Anleiherenditen und des prognostizierten starken Gewinnwachstums sei größere Bewertungsdisziplin als zuvor notwendig. Daher rät die Bank bei teuren defensiven bzw. Wachstumsaktien zur Vorsicht. In der Healthcare-Branche ist sie in den meisten Regionen übergewichtet. Einzige Ausnahme ist Europa, wo die Branche aus Bewertungsgründen untergewichtet wird.Regional gibt das Institut den entwickelten Volkswirtschaften den Vorzug vor den Schwellenländeraktien. Letztere hätten angesichts des vergleichbaren Aufwärtspotenzials in den drei Hauptregionen wenig Spielraum für einen Mehrertrag. So werde die anhaltend starke Kurs- und Gewinndynamik wahrscheinlich weiterhin die Vereinigten Staaten begünstigen. Ferner würden Europa und Japan aufgrund ihrer ausgeprägteren Value-Charakteristiken von der globalen Reflationserwartung profitieren. Morgan Stanley erwartet, dass China den Rest der Emerging Markets outperformen wird, und hat Indien auf “Overweight” hochgestuft.Für Unternehmensanleihen rechnet die Bank mit weiteren Spread-Einengungen. Sie bevorzugt Hochzins- gegenüber Investment-Grade-Anleihen. US-Hochzinsanleihen traut sie einen Mehrertrag von 5,9 % zu, amerikanischen Investment-Grade-Papieren einen von 2,5 %. Für Rohstoffe ist Morgan Stanley moderat zuversichtlich. Neben der wirtschaftlichen Erholung verweist sie auf eine erwartete Abschwächung des Dollar und eine steigende Inflation. Diese Faktoren würden aber durch schwache fundamentale Gegebenheiten in den meisten Märkten aufgewogen. Die Bank erwartet steigende Notierungen etwa für Kupfer. Skeptisch ist sie aber für Gold. Die Erholung der Weltwirtschaft beende das bullishe Marktumfeld. Mit steigenden Zinsen bauten sich im nächsten Jahr Risiken auf.Für den Dollar erwartet Morgan Stanley eine Abwertung auf breiter Front. Der Dollar habe in diesem Jahr sein Hoch erreicht und werde sich im kommenden Jahr weiter abschwächen. Zentralbankliquidität sei nach wie vor reichlich vorhanden und expandiere weiterhin. Gleichzeitig würden stützende Fiskalausgaben der Regierungen Risiko-Asset helfen, im Wert zu steigen, vor allem im Verlauf des ersten Halbjahres. Der Dollar neige dazu abzuwerten, wenn das globale Wachstum stark sei. Die US-Zinsen würden voraussichtlich auf niedrigem Niveau verharren. Auslöser für nachgebende Dollar-Notierungen seien unter anderem anhaltende Mitteilungen über erfolgreiche Impfstofftests sowie später über die Verteilung von Impfstoffen im ersten Halbjahr 2021, eine Einigung auf ein Brexit-Abkommen im Verlauf des vierten Quartals 2020, Ausgaben des EU-Wiederaufbaufonds im zweiten Halbjahr 2021 sowie die Bestätigung niedriger Zinsen durch die Fed auch bei im Jahr 2021 steigendem Wachstum. Morgan Stanley prognostiziert, dass der Dollar-Index bis Ende 2021 um 4 % sinken wird. Den Euro (derzeit 1,1837 Dollar) erwartet das Institut Ende 2021 bei 1,25 Dollar.