Morgan Stanley rät zu Rückzug aus Aktien

US-Investmentbank reduziert Wachstumsprognose

Morgan Stanley rät zu Rückzug aus Aktien

dm Frankfurt – Die US-Investmentbank Morgan Stanley rät dazu, aufgrund schwacher konjunktureller Wachstumsperspektiven Engagements in gewissen risikoreichen Assets wie Aktien sowie in europäischen Unternehmensanleihen etwas abzubauen. Die jüngste Rally solle “verkauft” werden. Das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten für den US-Leitindex S & P 500 wird auf 2 050 (derzeit 2 017) Zähler reduziert, für den MSCI Europe auf 1 300 Punkte (derzeit 1 465). Für die japanische Aktien-Benchmark Topix wird ein Ziel von 1 400 (1 380) angenommen, heißt es in einem jetzt vorgelegten Strategieausblick der Großbank. Dabei würden US-Aktien aber relativ übergewichtet, ebenso wie dividendenstarke Aktien, die zwar “nicht günstig” seien, aber auch nicht außergewöhnlich teuer.Stattdessen werden US-Staatsanleihen (+ 2 %), japanische Staatsanleihen (+ 1 %) und Cash (+ 1 %) höher gewichtet. Auch dürften in US-Unternehmensanleihen sowie in Schwellenländer-Staatsanleihen bereits zu negative Wachstumserwartungen eingepreist sein, schreiben die Analystenteams um Matthew Hornbach und Hans Redeker. Die Negativzinspolitik der Zentralbanken könne dabei mehr Schaden als Nutzen stiften. Das Makro-Team um Elga Bartsch sieht dabei ein erhöhtes Risiko von rund 30 % für eine globale Rezession, was einem Wachstum von unter 2,5 % pro Jahr entsprechen würde. Für 2016 wird ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3 % angenommen und nicht mehr von 3,3 % wie noch im November. Besonders in Japan, aber auch in geringerem Maße in den USA, Großbritannien und in der Eurozone hat das Institut die Wachstumsprognosen reduziert. Für die Eurozone rechnet Morgan Stanley mit einem Plus von 1,6 % im laufenden und von 1,8 % im nächsten Jahr. Trotz ihres kurzfristigen Pessimismus glaubt die Bank, die gute Konsumnachfrage – ablesbar etwa an Einzelhandelsverkäufen oder Neuwagenzulassungen – würde derzeit auf eine geringe globale Rezessionsgefahr hindeuten.In puncto Geldpolitik prognostiziert Morgan Stanley 2016 eine weitre Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank um 25 Basispunkte (BP) im späten Jahr sowie eine weitere Senkung des Einlagenzinssatzes von 10 BP durch die Europäische Zentralbank im dritten Quartal und eine entsprechende Verringerung um 20 BP durch die Bank of Japan vor den Oberhauswahlen im Juli.