Der Nordic-Bond-Markt ist gut ins Jahr gestartet. Wie die Investmentbank Pareto Securities am Freitag mitteilte, verbuchte der Markt im ersten Quartal mit 47 abgeschlossenen Transaktionen im Volumen von 4,6 Mrd. Euro das beste Ergebnis seiner Geschichte. Knapp die Hälfte der Transaktionen sei im März erfolgt. Nordic Bonds sind spezielle Unternehmensanleihen, die sich in Skandinavien etabliert haben. Sie ähneln in ihrer Struktur High Yield Bonds, werden jedoch in geringerem Volumen von kleineren Unternehmen emittiert.

Inzwischen werden Nordic Bonds auch vermehrt von deutschen Unternehmen genutzt. Mit dem Turnaround-Investor Mutares, der Fitnesskette Life Fit Group, dem Beauty-Produkthändler LR Health & Beauty sowie der Gießerei SLR Group hätten in den ersten drei Monaten vier deutsche Unternehmen den Markt angezapft. Anfang April kündigte zudem die Brauerei Karlsberg an, ihre bestehende Mittelstandsanleihe durch einen Nordic Bond zu refinanzieren.

Die Entwicklung am kleineren Nordic-Bond-Markt ist mit der generell positiven Entwicklung an den größeren Anleihemärkten in diesem Jahr vergleichbar. So habe im ersten Quartal das Volumen europäischer Benchmark-Emissionen Pareto zufolge um 119% auf 28 Mrd. Euro zugelegt. Der US-amerikanische High-Yield-Markt wuchs im selben Zeitraum um 110% auf 84 Mrd. Dollar.

Außerhalb des Nordic-Bond-Markts hatten es Mittelstandsanleihen hingegen schwer und verbuchten im ersten Quartal Pareto zufolge nur eine geringfügige Aktivität. Der Markt leidet unter zahlreichen Pleiten, die im Vorjahr drastisch zugenommen haben. So hat sich das Volumen ausgefallener KMU-Anleihen der Investor-Relations-Beratung IR.on zufolge auf 340 Mill. Euro verdoppelt. Hinzu kamen Anleiherestrukturierungen im Gesamtvolumen von 503 Mill. Euro. Das Volumen ausgefallener oder restrukturierter Mittelstandsanleihen überstieg damit die 788 Mill. Euro, die Unternehmen frisch einsammeln konnten.