Oddo BHF erwartet Erholung im dritten Quartal

Institut: Dax kann vorher bis auf 8 000 Punkte fallen

Oddo BHF erwartet Erholung im dritten Quartal

kjo Frankfurt – Wegen der Corona-Krise droht eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale von Angebot und Nachfrage mit der Folge einer tiefen Rezession und Deflation. Diese Einschätzung vertritt Oddo BHF. Die aktuelle Krise sei – so wie die Finanzkrise 2008/09 – ein asymmetrischer Schock, der die Länder der Peripherie wie Italien, Spanien, Portugal oder Griechenland deutlich härter treffen werde als die stabileren Länder des Euro-Nordens. Dieses Muster, das auch in der Euro-Krise 2011/2012 zu sehen gewesen sei, dürfte sich wiederholen, wenn die Politik nicht massiv gegensteuert.Die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank und die Fiskalpolitik der Staaten haben laut Oddo BHF vorerst zu einer Stabilisierung an den Märkten geführt. Eine fortgesetzte geldpolitische Unterstützung und beispiellose fiskalische Anreize dürften den Experten zufolge dazu beitragen, den Aufschwung voranzutreiben, sobald die Wirtschaft wieder anläuft und die Arbeitnehmer an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. “Wir gehen von einer Erholung im dritten Quartal aus. Dennoch können die Bewertungen in Europa im Zuge der Krise zwischenzeitlich bis zu einem Preis-Buchwert-Verhältnis von 1 fallen. Für den Dax würde dies einen Stand von 8 000 bis 8 200 Punkten bedeuten”, sagt Jan Viebig, Chief Investment Officer bei Oddo BHF.Kredit- und Liquiditätsrisiken sollten weiterhin in allen Assetklassen vermieden werden. Anleger sollten eine neutrale Haltung gegenüber globalen Aktien beibehalten, aber beginnen, große europäische Qualitätsaktien überzugewichten. Die europäischen Renditeaufschläge für hochverzinsliche Kredite dürften sich in den nächsten zwölf Monaten einengen; die aktuellen Spreads sollten eine ausreichende Prämie vor einem steigenden Ausfallrisiko bieten. Investment-Grade-Titeln wird der Vorzug gegeben.