Ölpreise zeigen sich volatil
xaw Frankfurt
Die Notierungen am Ölmarkt haben sich am Donnerstag schwankungsanfällig gezeigt. Der Preis der führenden Nordseesorte Brent Crude stieg zunächst bis auf 83,85 Dollar, am Abend lag er dann 0,2% unter dem Vortagesniveau auf 82,03 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte nach einem Anstieg bis auf 79,90 Dollar mit einem Minus von 0,2% zu 78,13 Dollar.
Zwischenzeitlich verlieh ein bereits am Mittwoch vermeldeter Rückgang der Lagerbestände in den USA den Ölpreisen Auftrieb. Die Reserven gingen gemäß der Energiestatistikbehörde EIA in der vergangenen Woche um 5,9 Mill. Barrel zurück, die gesamten nationalen Bestände erreichten den tiefsten Stand für diese Jahreszeit seit 2014. Neben der Furcht vor einer Unterversorgung mit Energierohstoffen stützte zunächst auch eine schwächere Entwicklung des Dollar die Ölnotierungen, schließlich wird der Brennstoff damit für Investoren aus anderen Währungsräumen attraktiver.
Illiquider Handel
Entsprechend bremsten positiver als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten und die anschließende Erholungsbewegung des Greenback die Brent- und WTI-Preise wieder aus. Insgesamt entwickelte sich der Handel kurz vor den Weihnachtsfeiertagen allerdings illiquide, womit einzelne Kauf- und Verkaufsanfragen einen deutlich größeren Effekt auf die Kursentwicklung hatten als üblicherweise – mit steigender Volatilität als Folge.
Nun beobachten Händler die weitere Entwicklung der chinesischen Coronapolitik genau. Zuletzt hat Peking trotz hoher Infektionszahlen Beschränkungen gelockert, was Hoffnungen auf eine anziehende konjunkturelle Aktivität im Reich der Mitte und einen daraus resultierenden Anstieg der Ölnachfrage weckt.
Analysten erwarten indes weitere Schwankungen der Notierungen. Nach Ansicht von Analysten der Schweizer Großbank UBS dürfte die chinesische Öffnung nach der Corona-Pandemie nicht reibungslos ablaufen, wobei sich neue Rückschläge direkt auf den Markt niederschlagen dürften. Zugleich bleibe abzuwarten, wie stark die russischen Ölexporte aufgrund von Sanktionen der G7-Staaten und Handelsrestriktionen zurückgehen dürften. Unterdessen lieferten die Produktionskürzungen des Ölkartells Opec Unterstützung für die Preise.