Omikron belastet den Dax
ku Frankfurt
Sorgen bezüglich der wirtschaftlichen Folgen neuer Lockdown-Maßnahmen und Reisebeschränkungen haben am Dienstag für schlechte Stimmung am Aktienmarkt gesorgt. Der Dax geriet deutlich unter Druck und sackte bis auf 15015 Punkte ab. Später erholte er sich wieder etwas und beendete den Handel mit einem Minus von 1,2% auf 15100 Zählern. Der Euro Stoxx 50 zeigte sich ebenfalls schwach, er büßte 1,1% auf 4063 Punkte ein.
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das die sogenannte „Bundesnotbremse“ vom Frühjahr durchwinkte, bietet der Bundesregierung und den Landesregierungen nun die Möglichkeit, weitreichende Lockdowns zu verhängen. Diese könnten die größte europäische Volkswirtschaft stark schwächen. Belastend wirkte zudem, dass der CEO des Impfstoffherstellers Moderna, Stéphane Bancel, in einem Zeitungsinterview Skepsis bezüglich der Wirksamkeit der bisherigen Impfstoffe gegen die neue Omikron-Variante des Coronavirus äußerte. Es werde wohl länger dauern, bis angepasste Impfstoffe in größerer Menge hergestellt werden könnten. Nach Einschätzung der Analysten der BayernLB wird die Entwicklung am Aktienmarkt in den kommenden Tagen stark davon abhängen, wie sich die Nachrichtenlage zu der neuen Virusvariante entwickelt.
Fest zeigten sich am Dienstag Aktien aus dem Bereich Healthcare, die auch zuvor schon stark von der Pandemie profitiert hatten. So verteuerte sich das Papier des Laborausrüsters Sartorius um 5,2% auf 543 Euro. Die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf bereits um fast 60% zugelegt. Shop Apotheke verzeichneten einem Kursanstieg von 3,2% auf 160,50 Euro. Die Analysten der Credit Suisse merkten an, bei dem Unternehmen biete sich Anlegern die seltene Chance, in einen Online-Händler noch im Frühstadium seines Wachstums investieren zu können.
Stark konjunkturabhängige Werte gerieten unter Druck. So gaben Volkswagen-Vorzüge um 1,7% auf 161,66 Euro nach. Covestro ermäßigten sich um 1,7% auf 49,84 Euro. Gemieden wurden auch Aktien aus der Reisebranche. Lufthansa verbilligten sich um 2,5% auf 5,36 Euro und MTU Aero Engines um 1,6% auf 164,95 Euro.
Einen Kursrutsch von 21,6% auf 8,64 Euro gab es bei dem Immobilienunternehmen Adler Group. Auf einer Investorenkonferenz hat das Unternehmen zwar betont, man sehe sich nach den ersten neun Monaten auf Kurs, die im Sommer angehobenen Jahresziele zu erreichen. Fragen wurden auf der Konferenz allerdings nicht zugelassen. Der britische Leerverkäufer Fraser Perring hatte gegen das Unternehmen schwere Vorwürfe erhoben.